Summerset erweitert das Online-Rollenspiel Elder Scrolls Online um zwei neue Inseln. Sommersend ist das einst verschlossene Refugium der Hochelfen und Artaeum der noch exklusivere Rückzugsort für den Magier-Orden der Psijik. Neben diesen neuen Gebieten bringt Summerset eine neue Psijik-Fertigkeitslinie, das lange begehrte Schmuck-Handwerk, jede Menge neuer Quests, Stil-Motive, Errungenschaften sowie neue Rüstungs-Sets und Balance-Änderungen. Die entscheidende Frage ist wie bei jeder MMO-Erweiterung: Lohnt sich eine Rückkehr nach Elder Scrolls Online?

Spiel-Update: Battlegrounds kostenlos für alle

Schlachtfelder starten: Um an einem Schlachtfeld-Match teilnehmen zu können, öffnet aus dem Hauptmenü die Aktivitätensuche. Wählt nun Schlachtfelder aus und startet ein zufälliges Match oder den von euch bevorzugten Spielmodus.

Ehe ich weiter unten auf den kostenpflichtigen Inhalt eingehe, bringt Summerset auch Spielern ohne Kauf der Erweiterung Neues. Das neue Kapitel von Elder Scrolls Online (ESO) wird mit einem Spiel-Patch ausgeliefert.

Dieses inzwischen 18. große Update von Elder Scrolls Online bringt eine Fülle an Änderungen für sämtliche Spieler mit. Dabei ist es egal, ob sie einen DLC gekauft haben oder noch das Grundspiel spielen.

Zu den wichtigsten Neuerungen von Update 18 gehört, dass der PVP-Spielmodus Schlachtfelder (Battlegrounds) ab sofort zum Kernspiel gehört. Das bedeutet, dass jeder Spieler von Elder Scrolls Online nun direkt in die Schlachtfelder hüpfen kann. Er benötigt dafür keinen einzigen DLC, kein ESO+ und auch keine zugekauften Kapitel wie ehemals Morrowind oder das neue Summerset.

Schlachtfelder in Elder Scrolls Online
Schlachtfelder sind räumlich eng umrissene Arenen, in denen drei Teams von jeweils bis zu vier Spielern um den Sieg wetteifern. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Auf den Schlachtfeldern treten drei Teams von jeweils vier Spielern gegeneinander an und müssen je nach Schlachtfeld-Modus verschiedene Aufgaben erfüllen. Der Besitz der Erweiterung Morrowind ist ab sofort nicht länger nötig, um Battlegrounds spielen zu können. Alle Spieler profitieren von dieser Änderung, denn je mehr Todesmutige sich auf den Schlachtfeldern tummeln, desto leichter wird es, Mitstreiter und Gegner zu finden.

Ab Summerset könnt ihr obendrein das gewünschte Schlachtfeld-Match auswählen. Zur Wahl stehen Flaggenkampf, Landraub und Todeskampf. Habt ihr einen Lieblings-Modus, lässt er sich nun ganz einfach wählen. Obendrein könnt ihr zielgerichtet auf Ranglisten-Belohnungen oder bestimmte Auszeichnungen (Achievements) hinarbeiten. All das sind sehr sinnvolle Änderungen.

Hersteller Zenimax verspricht obendrein Verbesserungen bei der Gruppensuche für Schlachtfeld-Matches. Einzelspieler soll der Matchmaker bevorzugt mit anderen Einzelspielern in die Schlacht schicken. Das soll vermeiden, dass man immer wieder auf optimal eingespielte Profi-Trupps trifft. Ob das in der Praxis auch wirklich klappt, muss sich zeigen. In einem stichprobenartigen Test hat die Gruppierung mal sehr gut geklappt, mal traten Gruppen von zwei gegen drei und vier Spieler an. Perfekt ist die Suche noch nicht.

Wie in Update 17 zum DLC Dragon Bones eingeführt, bleiben Champion Punkte in Schlachtfeldern weiterhin abgeschaltet. Für PVP-Fans gibt es obendrein noch ein Facelift in Cyrodiil, auf das ich gegen Ende des Artikels nochmal zurückkomme.

Buff von Zweihand-Waffen für alle Spieler

Die zweite wichtige Änderung in Elder Scrolls Online Summerset betrifft Fans von Zweihand-Waffen wie Zauberstäben, Großäxten, Keulen, Bögen oder Großschwertern.

Set-Boni sind Eigenschaften eurer Ausrüstung. Spezielle Sets erhöhen die Charakterwerte eurer Spielfigur und ermöglichen eine stärkere Spezialisierung auf eure Rolle als Kämpfer, Tank oder Heiler. Die meisten Sets bestehen aus einer Kombination von fünf Ausrüstungsteilen. Den mächtigsten Set-Buff bekommt ihr nur dann, wenn ihr fünf Teile desselben Sets ausgerüstet habt.

Ab Summerset aktiviert jede ausgerüstete Zweihand-Waffe zwei Rüstung-Set-Boni.

Legt ihr beispielsweise einen Mondtänzer-Feuerstab an, erzielt ihr allein mit diesem Stab bereits den Bonus für zwei ausgerüstete Gegenstände und benötigt nur noch drei weitere Rüstungs-Teile für sämtliche Boni des Mondtänzer-Sets.

Bislang hat jede Waffe nur einen Set-Bonus hinzugefügt, wobei kein Unterschied zwischen Einhandschwertern, Schilden und Zweihändern gemacht wurde. Diese sinnvolle Änderung in Update 18 gipfelt in einem kräftigen Buff von Zweihändern.

Zweihänder mit zweifachem Set-Bonus
Eine ausgerüstete Zweihandwaffe aktiviert ab Summerset zwei Set-Boni. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Ich begrüße diese Änderung, die ganz neue Varianten erlaubt und die Vielfalt erhöht. Jede Klasse kann nun mühelos zwei vollständige Sets sowie ein komplettes Monsterset ausrüsten, ohne dabei auch nur einen Set-Bonus zu verlieren. Diese Änderung wünschen sich ESO-Veteranen schon lange.

Unverändert geblieben sind dagegen die Eigenschaften der alten Zweihandwaffen, die ihr aus der Mahlstromarena, Drachensternarena oder der Prüfung Anstalt Sanctorium bekommen habt. Gemessen an den nun aufgewerteten Set-Boni fallen etwa Mahlstrom-Zerstörungsstäbe, Meister-Bögen, Sanctorium-Bidenhänder und dergleichen ab. Die Aufwertung einfacher Drop- und Handwerkssets führt zugleich zu einer Abwertung bestehender und nicht aufgewerteter Zweihand-Sets. Ein moderater Buff wäre hier für ein künftiges Update wünschenswert.

Packende Hauptstory vor imposanter Kulisse

Wie startet ich die Hauptgeschichte von Summerset und wie gelange ich das erste Mal nach Sommersend? Ihr könnt über einen beliebigen Wegschrein zum Wegschrein von Schimmerheim auf Sommersend reisen. Die Insel Sommersend findet ihr auf der Karte westlich von Auridon. Die Hauptgeschichte beginnt mit der Quest „Der Erlass der Königin“. Ihr startet die Quest, indem ihr Calibar direkt neben dem Wegschrein von Schimmerheim ansprecht. Alternativ könnt ihr die Quest über euer Hauptmenü, Sammlungen, Erzählungen, Kapitel, Summerset annehmen.

Nach den Änderungen am Grundspiel nun zu den Neuerungen, die Käufer von Summerset ewartet. Allen voran erwarten euch neue Gebiete mit einer frischen Hauptgeschichte rund um die Magier und Gelehrten unter den Bewohnern Tamriels, den Hochelfen.

Die Story von Summerset beginnt mit einer erfreulichen Wendung. Aldmeri-Königin Ayrenn hat Sommersend, die zuvor abgeschottete Enklave der Hochelfen, für Gäste geöffnet.

Aber irgendwas stimmt nicht. Besucher verschwinden einfach so und werden für daedrische Rituale verbraucht. Unser alter Bekannter Razum-Dar ersucht uns, das Rätsel zu lüften. Wir werden tief in eine Intrige zwischen mal verbündeten, mal rivalisierenden Daedra-Göttern hineingezogen, die mit den Seekrecken den größten und gefürchtetsten Feind der Altmer über Sommersend bringen. Es ist an uns, die Intrige zu entwirren und die Welt vor den Daedra zu beschützen. Tagesgeschäft für wahre Helen Tamriels, richtig?

Artaeums schöne Seite
Die wunderschöne Landschaft mit ihrer bunten Flora und den klassisch-eleganten Gebäuden von Sommersend und Artaeum laden zu Postkarten-Fotos ein. Die Abb. zeigt Artaeum. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Und fast schon beiläufig stolpern wir über den Psijik-Orden, der auf der versteckten Insel Artaeum beheimatet ist. Artaeum dürfen wir in Elder Scrolls Online Summerset neben Sommsersend als zweite Insel bereisen und erkunden. Außerdem erwartet uns auf Artaeum ein Geschenk, das wir kaum ausschlagen können: dem Psijik-Orden beizutreten und eine nagelneue Psijik-Fertigkeitslinie zu erlernen. Darauf komme ich gleich zurück.

Inselparadies und Hochelf-Baukunst prägen die Wohlfühl-Atmosphäre

Atmosphärisch putzt sich Summerset so richtig raus. Was Morrowind an Düsternis brachte, kehrt Sommersend ins Freundliche um. Strahlender Sonnenschein, lebendige Farben, Bäume, Licht und Meer. Es wirkt wie ein Urlaubsparadies. Man möchte die Badehose einpacken und direkt Strandurlaub in diesem Postkarten-Idyll buchen.

Atmosphärisch putzt sich Summerset so richtig raus.

Auch der Stil der Altmer ist wunderbar getroffen. Die Bandbreite der Elfen-Baukunst bildet Sommersend von pompös bis zu morbide-verfallenen Ruinen ab. Herausgeputzt Hauptstädte stehen in Würde gealterten Ruinen inmitten der Insel gegenüber. Fast die gesamte Insel ist erkundbar, kaum ein Fleck, der verbaut ist Damit steht Summerset in wohltuendem Kontrast zu Morrowinds Zone Vvardenfell, dessen Zentrum ein gigantischer Vulkan unüberwindbar blockiert.

Schönheit Sommersends
Weinreben, kunstvoller Baustil, satte Wiesen und Strandnähe: Die Hochelfen auf Sommersend wissen, was gut ist. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Sommersend ist genau genommen, wie Auridon hätte sein sollen. Wir genießen nicht nur enorme Vielfalt an Gebäuden inmitten wunderschöner Natur. Wir werden auch kaum von Hindernissen aufgehalten oder zu langen Umwegen gezwungen. Es ist leicht, Sommersend mit all dieser Bewegungsfreiheit zu erkunden. Es macht Spaß und die wunderschöne Vegetation mit den gepflegten Laubbäumen ist einfach traumhaft.

Der Stil ist überwiegend von detailverliebtem Luxus geprägt, wird aber von den vielen komplett unterschiedlich gestalteten Höhlen in einen wunderbar abwechslungsreichen Kontrast gesetzt. Nur der Gärtner Eslion hat daran zu nörgeln und beschwert sich, Sommersend sehe künstlich aus. Mir dagegen gefällt der Look ungemein.

Wie von Elder Scrolls Online nicht anders gewohnt, untermalen ein zum Fantasy-Setting perfekt abgestimmter klassischer Soundtrack und die professionellen, motivierten Sprecher in deutscher Sprache die Atmosphäre stimmungsvoll.

Dutzende Neben-Quests für RPG-Fans

Da ich gerade den Nebenquest-NPC Eslion ansprach, erfahren wir in den dutzenden von Neben-Quests das eine oder andere über die Hochelfen. Die zu hohem Alter und Weisheit neigenden Altmer umgibt eine gewisse Hochnäsigkeit. Ihre Arroganz kommt besonders dann zum Tragen, wenn sie auf Außenstehende – wie uns – treffen. Einfache Arbeit ist besonders denen zuwider, die sich zu den vielen Gelehrten- oder Magieschulen Sommersends zählen. Besonders die einflussreichen Sapiarchen fallen als einflussreicher bis intriganter Gelehrten- und Magierorden auf. Stolz neigt bei den Hochelfen bisweilen zu Hochmut.

Neben-Quests in Elder Scrolls Online Summerset
Auch die NPCs in den Neben-Quests wissen die Schönheit von Sommersend zu schätzen wie diese Malerin. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Zugleich beschränkt Sommersends Fokus auf die Hochelfen die Tiefe der Neben-Quests. Das fällt gerade im Vergleich zu den ungewöhnlichen Nebengeschichten in Morrowind oder Clockwork City auf. Es dreht sich um die Befindlichkeiten, Intrigen, Magie, Kunst und Wissenschaft der Altmer. Da andere Völker bislang keinen Zutritt zu Sommersend hatten, sind fremde Völker eher Exoten und würzen die Neben-Quests nur sehr beiläufig. Damit bleibt auch wenig Raum für Tiefgang. An dessen stelle rückt die Begeisterung der Altmer für Titel und Status. Die Bandbreite mitunter komischer Bezeichnungen reicht von Großdirigent bis zur Rattenkönigin.

Zu den lustigeren Quests gehören Arbeitsunfälle unter Magiern, wo wir sozusagen als Exorzisten oder Ghostbusters einschreiten müssen. Vereinzelt müssen wir exzentrischen Künstlern dabei helfen, exotische Zutaten für ihre Werke zu beschaffen. Derlei Quests entbehren nicht einer gewissen Komik und machen zweifellos Spaß. Wenn wir aber den vierten Mord aufklären sollen, beschleicht mich ein wenig das Gefühl von Redundanz.

Abwechslungsreiche Verliese und neue Anker

Haupt- und Nebenquests führen uns um ganz Sommersend und sorgen für viele Stunden abwechslungsreicher Unterhaltung. Die Höhlen sind allesamt neu entworfen. Wir erkunden Ruinen, Tempel, mitunter mehrstöckige Labyrinthe oder sogar Höhlen, die ähnlich wie einige Verliese Kargsteins ins Freie führen. Sommersend führt außerdem nagelneue Anker ein, die Geysire. Die zugehörigen Bosse sind auch in kleinen Gruppen gut zu besiegen. Die Belohnungen fischt man statt aus Kisten aus Muscheln, eine pfiffige Idee.

Geysir auf Sommersend vor dem Start
Geysire sind die neuen Anker auf Sommersend. Sobald dieser Scherge besiegt ist, startet die Action. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Etwas knackiger sind die Welten-Bosse, die ihre eigenen Mechaniken mitbringen. Darüber hinaus könnt ihr zwei öffentliche Gruppen-Verliese erkunden, die wie üblich einen etwas höheren Schwierigkeitsgrad als die üblichen Gewölbe aufweisen.

Neue Fertigkeiten: Psijik-Orden beitreten

Während wir der Hauptgeschichte von Elder Scrolls Online Summerset folgen, gelangen wir automatisch nach Artaeum, die Geheim-Insel des Psijik-Ordens. Die Insel ist deutlich kleiner als Sommersend, aber nicht weniger umwerfend. Klein, aber fein. Und sie bietet uns die Chance, dem Psijik-Orden beizutreten.

Als Mitglied des Psijik-Ordens bekommen wir automatisch eine nagelneue Psijik-Fertigkeitslinie. Wenn wir die Aufgaben des Ordens erfüllen, steigen wir nach und nach auf und können aus mehr Fertigkeiten wählen. Das System ist vergleichbar mit dem Leveln von Fertigkeiten bei den Unerschrockenen.

Insgesamt stehen Psijikern fünf verschiedene aktive Fähigkeiten, eine Ultima sowie fünf passive Fertigkeiten zur Verfügung. Die erste freigeschaltete Fertigkeit ist der Passiv-Skill Sehen des Ungesehenen. Hiermit findet ihr ansonsten unsichtbare Psijik-Riffe. Ihr benötigt bestimmte Riffe zum Erfüllen eurer Psijik-Aufträge, aber obendrein könnt ihr mit Psijik-Riffen in ganz Tamriel interagieren und sie wie Sammelknoten abklappern.

Die Drops an den Psijik-Riffen können verschiedene Dinge enthalten, beispielsweise:

  • Zutaten für Verzauberungen (Runensteine)
  • Set-Gegenstände aus der Zone, in der das Psijik-Riff steht
  • Stil-Motive und Motivseiten
  • Ringe und Anhänger zum Erlernen neuer Eigenschaften für das Schmuckhandwerk
  • Materialien für das Schmuckhandwerk

Psijik-Riffe können in jeder Zone Tamriels auftauchen, sind aber vergleichsweise selten. Ihr findet sie, sobald ihr mindestens die erste Stufe des Psijik-Ordens freigeschaltet habt. Spieler ohne die Erweiterung Elder Scrolls Online Summerset können die Riffe nicht sehen.

Auf die Einzelheiten der Psijik-Fertigkeiten gehe ich an dieser Stelle nicht näher ein, sondern diskutiere sie in einem weiteren Artikel, der bald veröffentlicht wird. Es lohnt sich auf jeden Fall, die Psijik-Fertigkeiten freizuschalten. Sie sind interessant und können den einen oder anderen Build sowohl im PVP als auch im PVE bereichern.

Der zähe Weg zum Psijik-Ordensmeister

Ärgerlich ist allenfalls, dass das Leveln des Psijik-Ordens nicht nur für jede eurer Spielfiguren zu wiederholen, sondern obendrein sehr zäh und beschwerlich ist. Die Aufgabe ist vom Aufwand vergleichbar mit der Suche nach den Büchern für die Magiergilde. Es ist leider noch kein Ordensmeister vom Himmel gefallen und die Psijiker sind da keine Ausnahme.

Noch ein Detail sollte an dieser Stelle erwähnt werden. Sämtliche Fertigkeiten des Psijik-Ordens samt zugehöriger Morphs und Passiva freizuschalten verschlingt insgesamt üppige 19 Fertigkeitspunkte. Dem gegenüber gewinnt ihr in Elder Scrolls Online Summerset lediglich bis zu elf Fertigkeitspunkte:

  • 6 Fertigkeitspunkte für das Finden aller 18 Himmelsscherben in Sommersend (Anleitung dazu hier)
  • 1 Fertigkeitspunkt für Abschluss der Story-Quest Begrabene Erinnerungen
  • 1 Fertigkeitspunkt für Abschluss der Story-Quest Stimmen aus vergessenen Zeiten
  • 1 Fertigkeitspunkt für Abschluss der Story-Quest Der Kristallturm
  • 1 Fertigkeitspunkt für den Sieg über N’Garza im Gruppen-Event des öffentlichen Verlieses von Karnwasten
  • 1 Fertigkeitspunkt für den Sieg über Konnugil der Leviathan im Gruppen-Event des öffentlichen Verlieses von Sonnenfeste

Die euch fehlenden Fertigkeitspunkte müsst ihr beschaffen, indem ihr in den übrigen Zonen Tamriels Himmelsscherben sucht und Quests abschließt. Summerset allein deckt den Bedarf an Skillpunkten nicht. Das gilt umso mehr, wenn ihr zusätzlich auch das Schmuckhandwerk erlernen wollt.

Endlich zum Schmuck-Handwerker werden und Schmuck-Crafting lernen

Einer der wohl am meisten gehegte Wunsch von Elder Scrolls Online Veteranen ist die Möglichkeit, Schmuck selbst herzustellen. Diesen Wunsch setzt Summerset in die Tat um. Ihr könnt neuen Schmuck herstellen und sogar vorhandenen Schmuck bis zu legendärer Gold-Qualität aufwerten. In allen Gebieten Tamriels findet ihr dafür Schmuckhandwerkstische. Auch für euer Eigenheim könnt ihr Schmuck-Crafting-Tische kaufen. Nutzen könnt ihr diese allerdings nur dann, wenn ihr Summerset besitzt.

Ehe ihr frohen Mutes zur Tat schreitet, gibt es noch einige weitere Einschränkungen. Zunächst müsst ihr die Eigenschaften erlernen, mit denen ihr euren Schmuck ausstatten möchtet. Vor Summerset gab es lediglich drei solcher Eigenschaften: arkan, kräftigend und robust. Summerset fügt sechs weitere Eigenschaften hinzu.

Schmuck-Crafting: Analyse
Schmuck-Crafter fangen in Summerset klein an und müssen erstmal sämtliche Eigenschaften per Analyse lernen. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Jede einzelne dieser Eigenschaften müsst ihr zunächst erlernen, ehe ihr Schmuck herstellen könnt. Dafür müsst ihr aber erstmal Schmuck mit der richtigen Eigenschaft finden. Die beste Quelle sind die zuvor erwähnten Psijik-Riffe. Ab und zu bekommt ihr auch ein erlernbares Schmuckstück als Quest-Belohnung.

Die Analyse von Eigenschaften dauert eine kleine Ewigkeit und die Analysezeit nimmt von Eigenschaft zu Eigenschaft zu. Und das ist nicht das einzige, das sehr viel Zeit bei der Schmuckherstellung in Anspruch nimmt. Auch sämtliche benötigten Materialien müsst ihr stückweise zusammenfügen. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen (dafür folgt bald ein eigener Artikel), deshalb nur soviel: Schmuck-Crafting ist ein enorm zeitaufwendiger Job.

Schmuck-Crafting erfordert geduldige Handwerker

Alter Schmuck, der vor Update 18 gesammelt wurde, lässt sich leider nur bedingt recyceln. Ihr könnt ihn zwar für die Analyse verwenden, nicht jedoch zerlegen. Nur neuer Schmuck ist zerlegbar. Und auch beim Zerlegen gewinnt ihr keine vollständigen Baukomponenten, sondern meist nur Bruchstücke.

Schmuckhandswerkstisch in Elder Scrolls Online
Schmuckhandwerkstische findet ihr an allen Handwerks-Stationen Tamriels. Verwenden könnt ihr sie aber nur, wenn ihr Summerset besitzt. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Sobald ihr zum ersten Mal einen Schmucktisch benutzt, aktiviert ihr eine neue Fertigkeitslinie, die den anderen Handwerken Schneiderei, Schmiedekunst und Schreinerei ähnelt. Durch das Erledigen von Tages-Schrieben und durch das Zerlegen von Ringen oder Halsketten gewinnt ihr Erfahrung. Je höher ihr beim Schmuckhandwerk aufsteigt, desto besseren Schmuck könnt ihr fertigen.

Die von anderen Handwerken bekannten Gesellen, die selbstständig Rohstoffe sammeln und euch zuschicken, könnt ihr für das Schuckhandwerk nicht anheuern. Das ist umso ärgerlicher, weil ihr Unmengen an Rohstoffen für Schmuck-Crafting benötigt. Das ist nicht nur ziemlich zäh, sondern vor allen Dingen auch sehr frustrierend und schränkt die eigentlich tolle Möglichkeit der Schmuckherstellung unnötig ein.

Eine letzte Hürde zum erfolgreichen Schmuck-Feinschmied sind die Fertigkeitspunkte. Wie ich schon zum Psijik-Orden ausführte, deckt Summerset nicht den Bedarf an Skill-Punkten. Das Schmuckhandwerk schlägt mit einem Bedarf von bis zu 17 weiteren Punkten zu Buche. Zusammen mit dem Psijik-Orden könnt ihr in Summerset also bis zu 36 Fertigkeitspunkte ausgeben, aber auf der anderen Seite nur elf Fertigkeitspunkte verdienen, also weniger als ein Drittel. Es ist aus diesem Grund empfehlenswert, sämtliche Himmelsscherben in Sommersend zu suchen. Wo ihr sie findet, könnt ihr in diesem Artikel nachlesen.

Neue Sets und PVP-Schreck für Zauberer und Nachtklingen

Wie jede neue Erweiterung, bringt auch Elder Scrolls Online Summerset neue Sets und Stilmotive mit. Sets lassen sich in drei Gruppen unterteilen:

  • Zonen-Sets findet ihr als Drops von Weltbossen, Geysiren, Gewölbe-Bossen sowie Psijik-Riffs
  • Handwerks-Sets könnt ihr selbst an den Handwerkstischen in Sommersend und Artaeum bauen
  • Prüfungs-Sets erbeutet ihr im neuen Trial Wolkenruh (dazu gleich mehr)

Eine ausführliche Bewertung der Sets ist an dieser Stelle kaum vorzunehmen. Es droppen immerhin zwei Sets für Heiler, weshalb ich dazu und zu den Balance-Änderungen für Heiler in Elder Scrolls Online Summerset einen ergänzenden Artikel plane.

Das aktuell in den Foren umstrittenste Set ist Kreckenantlitz. Das Set des Krecken könnt ihr in Artaeum an der Handwerksstation Kunsthandwerke von Artaeum selbst bauen. Als fünfter Set-Bonus gewährt das Set eine Chance von 10%, eurem Ziel bei zugefügtem Schaden zusätzlich sechs Sekunden rund 1000 Schaden pro Sekunde als daedrischen Schaden zuzufügen. Dieser Effekt wirkt wie ein Schadenseffekt über Zeit (damage over time, kurz DOT). Daedrischer Schaden ignoriert Resistenzen und Schilde.

Das Set ist aus zwei Gründen umstritten, beides betrifft den kompetitiven Wettkampf im PVP. Zum einen beklagen sich Zauberer, dass dieses Set ihre starken Schilde ignoriert. Damit umgeht es die typische Abwehr von Zauberern. Zum anderen beklagen sich Nachtklingen, dass der DOT sie aus ihrer Unsichtbarkeit reißt.

Beide Einwände haben ein wenig Recht und auch nicht, wobei ich an dieser Stelle nur meine persönliche Meinung einwerfen kann. Ja, Zauberer tut dieses Set weh. Zugleich ist es ein taugliches Mittel gegen das Übereinanderzaubern von Schilden (Shield Stacking), das vielen Builds im PVP Probleme bereitet. Insofern verstehe ich Kreckenantlitz als Gegenmaßnahme gegen diese Shield Stacker. Der DOT lässt sich dabei problemlos entfernen. Entweder indem man ihn reinigt oder den vergleichsweise niedrigen Schaden heilt.

Nicht unumstritten: Sets als „PVP-Counterplay“

Zenimax hat in der Vergangenheit immer wieder versucht, besonders erfolgreiche PVP-Strategien mit Gegenmaßnahmen („Counterplay“) zu stören. Ich finde diesen Ansatz besser und richtiger als gleich ganze Fertigkeiten zu schwächen, zu nerfen.

Unklarer ist die Situation für Nachtklingen, die bislang DOTs mit ihrer Unsichtbarkeit reinigen konnten. Es ist nicht ganz sicher, ob Kreckenantlitz hier übersehen wurde. Ebenso möglich ist, dass daedrischer Schaden bewusst eine Ausnahme bildet und eine Gegenmaßnahme gegen schleichende Nachtklingen sein soll. Nur Zenimax kann diese Frage beantworten. Da das Set die Testphase auf dem PTS (Public Test Server) ohne Änderungen überstanden hat, spricht einiges dafür, dass der Effekt gewünscht ist. Unterdessen gilt auch für Nachtklingen, dass sie den Schaden mit anderen Fertigkeiten reinigen und sich danach wie gewohnt tarnen können.

Die weiteren Sets kommentiere ich an dieser Stelle nicht, weil das den Artikel sprengen würde. Zu den Prüfungs-Sets komme ich gleich nochmal kurz zu sprechen, weil es sie wie die Waffen aus der Anstalt Sanctorium in zwei Qualitätsstufen gibt.

Neue Motive zwischen letztem Schrei der Mode und Schrei der Verzweiflung

Crafter bekommen mittlerweile mit jedem neuen Update von Elder Scrolls Online eine neue Sammelaufgabe. Sie müssen regelmäßig neue Motiv-Bücher beschaffen, um modisch auf der Höhe der Zeit zu bleiben. Summerset ist da keine Ausnahme und ergänzt Elder Scrolls Online um nicht weniger als fünf neue Handwerksstile sowie zwei reine Monturstile:

  • Handwerksstil des Psijik-Ordens (Geysire, Bosse in der offenen Welt, Schatztruhen)
  • Handwerksstil der Sapiarchen (tägliche Aufgaben für die göttliche Strafbehörde in Alinor)
  • Handwerksstil des Krallenhorts (Verlies Krallenhort, finaler Boss)
  • Handwerksstil der Schuppenruferin (Verlies Gipfel der Schuppenruferin, final Boss)
  • Handwerksstil der Pyandonesier (Angeln auf Sommersend)
  • Monturstil des gehörnten Drachen (Belohnung für Schlachtfeld-Tagesaufgaben bei Kampfmeister Rivyn)
  • Monturstil des bezahnten Wurms (Belohnung für Schlachtfeld-Tagesaufgaben bei Kampfmeister Rivyn)

Handwerksstile bekommt ihr an den Orten, die in der Liste in Klammern gesetzt wurden. Aus denselben Quellen beschafft ihr auch die Stilmaterialien, die ihr für den Bau von Rüstungen und Waffen benötigt. Etwas anders verhält es sich bei den neuen Monturstilen.

Monturstil des bezahnten Wurms
Der in Summerset eingeführte Stil des bezahnten Wurms kann nur in Schlachtfeldern gefunden, nicht getauscht und nur für Monturen gebraucht werden. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Monturstile erhaltet ihr in Elder Scrolls Online Summerset mit etwas Glück ausschließlich in Belohnungs-Kisten von Kampfmeister Rivyn für eine absolvierte Tages-Aufgabe. Der Haken an der Sache: Es muss sich um ein zufälliges Schlachtfeld-Match handeln und euer Team muss entweder erster oder zweiter werden. Das erschwert es, diese Belohnungskisten mit verschiedenen und für Schlachtfelder nicht optimal ausgerüsteten Charakteren zu farmen. Obendrein gibt es keine Garantie, dass die Belohnung auch wirklich eine Motivseite enthält.

Die in den Schlachtfeldern verdienten Monturstile könnt ihr weder verkaufen noch tauschen. Ihr könnt damit ledigich eure Austrüstungs-Monturen ändern, also auch keine Gegenstände in diesem Stil herstellen. Jedes Gewicht und jede Waffe hat ihre eigene Seite, es wird also eine ganze Weile dauern, die beiden Sets bezahnter Wurm und gehörnter Drache zu vervollständigen.

Den Handwerksstil der Pyandonesier zu sammeln ist eine weitere zeitraubende Angelegenheit, bei der ihr tüchtig die Angelrute schwingen müsst. Da Angeln nicht die Lieblings-Beschäftigung aller Handwerker in Elder Scrolls Online ist, könnten diese Motive auf absehbare Zeit zu den teureren Tamriels gehören.

Neuer Titel für wahre Meisterhandwerker

Zum Abschluss möchte ich allen Craftern aber zwei gute Neuigkeiten mit auf den Weg geben. Zum einen gibt es in Alinor auf Sommersend eine neue Handwerks-Station, die so ziemlich alle Wünsche erfüllt. Alle Handwerkstische liegen eng beisammen, ihr könnt die täglichen Schriebe bequem annehmen, ein Wegschrein ist um die Ecke und auch die Ablieferung eurer Waren an eure Schriebe-Auftraggeber ist direkt nebenan möglich.

Die zweite gute Neuigkeit ist der neue Titel Meisterhandwerker. Endlich besteht Klarheit, was einen Handwerker zum Meister macht. Und ihr könnt euch mit diesem Titel schmücken und aller Welt zeigen, was ihr könnt. Um euch Meisterhandwerker nennen zu dürfen, müsst ihr sämtliche Handwerke auf maximale Stufe 50 trainieren, darunter auch das neue Schmuckhandwerk. Ihr müsst 100 Meisterschriebe absolvieren, sämtliche Eigenschaften aller Handwerke – inklusive Schmuck, Alchemie und Verzauberung – beherrschen und 50 Handwerksstile sowie 100 Versorgungs-Rezepte komplett erlernt haben.

Prüfung Wolkenruh (Cloudrest)

Eine neue Prüfung erwartet Spieler von Elder Scrolls Online Summerset. In diesem Gruppen-Dungeon für 12 Spieler stellt ihr euch 4 verschiedenen Bossen. Ähnlich wie in der Anstalt Sanctorium aus DLC Clockwork City könnt ihr alle Bosse entweder einzeln oder alle auf einmal bekämpfen. Je mehr Bosse ihr zu einem einzigen Kampf gruppiert, desto besser werden eure Belohnungen. Das beginnt bereits auf Schwierigkeit normal, wo euch für den Kampf gegen sämtliche vier Bosse auf einmal Schmuck in lila statt blauer Qualität die Mühe versüßt.

Auf Veteranen-Schwierigkeit könnt ihr obendrein die Prüfungs-Sets in der Ausführung perfektioniert erbeuten, vergleichbar mit den Waffen aus der Anstalt Sanctorium. Goldenen perfekten Schmuck gibt es allerdings nur für den Sieg auf Veteranen-Schwierigkeit mit sämtlichen Bossen auf einmal, der höchsten Schwierigkeit dieser Prüfung.

Dieses gestufte Belohnungssystem macht es reizvoll und lohnend zugleich, mit der Prüfung zu wachsen. Man spürt den Fortschritt nicht nur am Erfolg, sondern wird über die Drops bestätigt. Jeder Fortschritt schlägt sich in besserem Loot nieder. Das Belohnungssystem funktioniert als Motivationsschub, es nächstes Mal noch besser zu machen, die Prüfung zu lernen und zu perfektionieren.

Die Bosskämpfe in Wolkenruh finden in runden Arenen statt. Man springt also von Arena zu Arena und von Bosskampf zu Bosskampf, ganz ohne die typischen Add-Wellen älterer Trials. Dieser Aufbau gleicht insoweit der Anstalt Sanctorium. Die Prüfung ist insgesamt kurz und knackig und sehr gut geeignet, um sie mal zwischendurch zu spielen. Wünschenswert wäre zur Abwechslung allerdings auch mal wieder ein umfangreicherer Trial im Stil von beispielsweise Schlund von Lorkhaj.

Facelift im PVP

AP sind die PVP-Währung Cyrodiils, mit der ihr Gegenstände für den PVP, aber auch Zonen-Sets, Stilmotive und dergleichen kaufen könnt.

PVP-Fans bekommen neben den bereits erwähnten Schlachtfeldern auch ein paar Änderungen unter der Haube von Cyrodiil spendiert.

Die Art, wie ihr Allianzpunkte (AP) verdient, ändert sich ab Elder Scrolls Online Sommersend. Ihr müsst nun aktiv ins Kämpfe eingreifen, um AP-Boni für Burg-Eroberungen oder für erfolgreiche Verteidigungen zu bekommen. In einer Burg zu stehen und auf kostenlosen AP-Regen zu hoffen genügt nicht mehr.

Außerdem werden die AP-Boni, die sogenannten AP-Ticks, schneller berechnet. Ihr bekommt die Boni auch dann noch, wenn ihr zwischen Burg und den zugehörigen Betrieben pendelt. Verteidiger dürfen nun statt 20 bis zu 30 Belagerungswaffen aufstellen. Generell scheint die Abwehr nun deutlich mehr AP abzuwerfen als vor Summerset. In einem kurzen Test war die Burg-Verteidigung lukrativer als die Burg-Eroberung, aber Näheres muss ein ausführlicher Test zeigen, sobald der PVP wieder etwas besser besucht wird.

Angenehm ist schließlich, dass die Kartensymbole in Cyrodiil überholt wurden. Sie sehen zwar ein wenig aus wie aus einem Comic entsprungen. Dafür ist nun deutlich besser zu erkennen, wenn Feinde einen Betrieb angreifen.

Überholte Symbole in Elder Scrolls Summerset machen Angriffe auf Burgen und Betriebe besser sichtbar. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Balance-Änderungen in Elder Scrolls Online

Die Änderungen an der Spiel-Balance fallen dieses 18. Update von Elder Scrolls Online moderat aus. Hervorzuheben ist, dass leichte Angriffe nun für die meisten Waffen stärker sind. Eure Ressourcen haben einen etwas höheren Einfluss auf euren Schaden als zuvor. Für Magie-gestützte Angreifer ist das Magicka, für die robusten Krieger Ausdauer.

Ironischer Weise wurden die Heilfertigkeiten von Drachenrittern verbessert, diejenigen der beliebtesten Heilerklasse – der Templer – dagegen geschwächt. Hauch des Lebens heilt das sekundäre Ziel für ein Drittel weniger als noch bis Update 17 von Elder Scrolls Online. Templer scheinen von Update zu Update ein festes Abonnement auf Nerfs ihrer Kerndisziplin zu haben.

Zauberer dürften sich darüber freuen, dass die gebundene Rüstung und ihre Veränderungen nun nicht länger aktiviert werden müssen. Wie oft habe ich diese Fertigkeit aus Versehen ausgeschaltet! Damit ist nun zum Glück Schluss, das Ausrüsten des Skills genügt. Wie eine Passiv-Fertigkeit ist der Skill automatisch aktiviert, sofern wir auf eine Leiste mit ausgerüsteter gebundener Rüstung wechseln. Folglich muss der Skill auch nicht mehr auf beiden Angriffsleisten wetvolle Fertigkeits-Slots verbraten.

Ein notwendiger Nerf trifft den tiefen Riss der Hüter. Die Fertigkeit hat bis Update 17 Gegner betäubt, sie mit einem Debuff belegt und obendrein starken Schaden zugefügt. Das war besonders im PVP eine sehr starke Kombination, die nicht gut ausbalanciert war. Ab Summerset fehlt dem tiefen Riss die Betäubung. Ein Buff für den PVE fehlt allerdings und wäre meines Erachtens für Hüter notwendig, um sie zu anderen Schadensklassen aufschließen zu lassen. Nach wie vor werden Hüter ein Schattendasein als Schadensklasse im Endgame von Elder Scrolls Online fristen.

Nerf-Hammer trifft vor allem zwei beliebte Sets

Bei den Ausrüstungs-Sets verliert Mechanikblick die dominante Stellung, die das Set in Update 17 eingenommen hat und dürfte nun an Beliebtheit einbüßen. Ein ähnliches Schicksal trifft den Blick der Mutter der Nacht. Anstelle die physische Resistenz zu senken, wendet das Set größere Fraktur an – ein Debuff, den Tanks ohnehin anwenden. Da der Debuff nicht stapelbar ist, verliert das Set an Bedeutung und Ausdauer-Builds müssen die Resistenz-Lücke in Prüfungen nun auf andere Weise schließen.

Insgesamt dürften die meisten Klassen durch die zusätzlichen CP und den Buff leichter Angriffe an Stärke gewinnen. Im PVE sieht es so aus, als könnten Magicka-Kämpfer zu ihren Ausdauer-Kollegen aufschließen. Da viele Magicka-Builds mehr Flächenschaden erzielen, die Gruppe mit mehr Synergien versorgen und sich mit Schilden effektiver schützen können, spricht einiges für eine Magicka-Meta im PVE-Prüfungs-Endgame. Dass Ausdauer-basierte Kämpfer den Set-Debuff von Blick der Mutter der Nacht verlieren, verringert die Schadens-Lücke zwischen Magicka und Ausdauer zusätzlich. Selbst wenn Ausdauer-Klassen noch ein wenig stärker gegen einzelne Ziele bleiben, gleichen das die eben genannten Vorzüge von Magicka-Builds aus.

Technik

Mit der Technik ist es oft so eine Sache kurz nach einem Update von Elder Scrolls Online. Auch das 18. Update mit Summerset bildet da keine Ausnahme, aber ehe ich zur Kritik komme, erstmal die positiven Änderungen, die mir auffielen.

Glühender Mondtänzer-Stab mit Morag-Tong-Stil
Das Glühen des Mondtänzer-Stabes bleibt nun auch durch die Montur hindurch sichtbar. Das Bild zeigt den über einen Mondtänzer-Zerstörungsstab angewandten Morag-Tong-Stil. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Zunächst einmal verlieren Waffen nicht länger die Set-typische Animation, wenn eine Montur über die Waffen gelegt wurde. So erzeugt der Waffenwechsel mit dem Set Unfehlbare Magierin oder Heilender Magier den unverkennbaren lila Schimmer, der sich über den Monturstil legt. Auch das Mondtänzer-Set behält den typischen lila Schimmer, wenn man eine Montur über den Stab zieht.

Ebenfalls positiv fällt auf, dass NPC-Gegner nun etwas klüger zu kämpfen scheinen und eine größere Bandbreite an Fertigkeiten einsetzen, zumindest in den Verliesen von Sommersend. Sie haben sich mit Wache und Schilden versorgt und Zauberer haben mich mit Funkenschlag zu betäuben versucht. Solch kluge Taktiken sind mir zuvor nur bei PVP-NPCs aufgefallen, nicht aber in den offenen Gebieten im PVE.

Screenshot-Funktion auf der Konsole
Mit der neuen Screenshot-Funktion könnt ihr die störenden Menüs (links) entfernen und vom Bild ohne störende Elemente (rechts) einen wunderschönen Screenshot erstellen. Bild: Screenshots Elder Scrolls Online

Klasse ist auf der Konsole (Testplattform: PS4 Pro) die neue Screenshot-Funktion. Damit könnt ihr alle Menüs ausblenden und einen schönen Screenshot ohne störende Elemente schießen. Ihr erreicht die Funktion auf der PS4 über das Hauptmenü, Einstellungen, Video, Screenshot-Modus. Noch besser wäre die Funktion, wenn sie sich wie ein Trank oder Gehilfe auf die Schnellleiste legen ließe.

Weniger erfreulich ist die neue Werbetafel für den Schaukasten im Kronen-Shop, den Elder Scrolls Online dem Spieler bei jedem Login über den gesamten Bildschirm legt. Selbst bereits gekaufte Gegenstände werden hier nochmal beworben. Das Fenster ist rasch weggeklickt und damit nur störend. Nett ist immerhin, dass Spieler jetzt für tägliche Logins mit kleinen Geschenken belohnt werden. Geschenke sind toll und hat jeder gern.

Auch wenn der Start von Elder Scrolls Summerset alles in allem etwas besser als nach Updates in der Vergangenheit lief, gab es während der gesamten Testphase auf der Testplattform PS4 immer wieder sporadische Störungen. Besonders ärgerlich sind Kicks vom Server. Auch in den Keller rutschende Framerates selbst abseits der gut besuchten neuen Zonen traten immer wieder auf und gipfelte bisweilen in Mini-Freezes. Solche komplett eingefrorenen Bilder sind besonders im PVP und in Prüfungen frustrierend.

Selbst die gefürchteten langen Ladebildschirme erlebten eine Rückkehr, etwa während der Prüfung Hel Ra vor dem Betreten des finalen Bossraums. Obendrein erscheinen manche Weltbosse nicht zuverlässig, was aber mit einem Patch behoben werden soll. Wir behalten im Auge, ob sich diese Schwierigkeiten mit der Zeit legen.

Unverändert gibt es auf der PS4 Pro noch immer keine Wahlmöglichkeit für den Grafikmodus 1080p Enhanced ohne angeschlossenen 4K-Fernseher.

Fazit: Summerset ist ein Pflichtkauf für Elder-Scrolls-Online-Fans

Um die Qualität von Summerset zu würdigen, muss man es in den richtigen Kontext setzen. Morrowind hat viele Spieler abgeschreckt. Vor allen Dingen der Nerf schneller Magicka-Rotationen und der Zwang zu langsamen schweren Angriffen stieß auf Ungnade. Summerset bringt schnelle und schlagkräftige Rotationen zurück ins Geschäft. Morrowind war auch für Quester ein eher düsteres Kapitel in der ESO-Geschichte. Summerset macht dagegen seinem Namen alle Ehre und setzt ein sommerlich-frisches Urlaubsparadies entgegen.

Hochelfen sind bei Spielern ebenfalls beliebt. Sommersend gibt diesen Spielern ein neues Rollenspiel-Zuhause und liefert etliche Stunden beste Unterhaltung, abwechslungsreiche Höhlen, eine knackige (wenn auch etwas kurze) Prüfung und Schlachtfelder für alle. Das Schmuck-Handwerk erfüllt einen lange währenden Traum der meisten Crafter und mit dem nagelneuen Psijik-Fertigkeitsbaum gibt es obendrein neue aktive Fähigkeiten auszuprobieren. Nicht alle sind nützlich, aber neue Skills sind immer hochwillkommen.

Bei all der Freude über den wirklich tollen Spaß, den mir Summerset bereitet hat, blicke ich bange in die Zukunft. Wird es Zenimax nochmal gelingen, einen so runden DLC zu bringen? Die Messlatte liegt nun recht hoch. Ich wünsche mir jedenfalls mehr Content von dieser hohen Qualität.

Was ich mir ebenfalls wünsche ist, dass der Grind für die neuen Fertigkeiten etwas gezügelt wird. Besonders das Sammeln der Gegenstände für die Schmuckherstellung gerät ein wenig aus dem Rahmen. Eine erste Linderung wäre ein Geselle, der uns wie bei den anderen Handwerken täglich Rohstoffe schickt.

Bei aller Euphorie darf ich nicht die Mängel verschweigen, die die Freude eintrüben. Starkes Ruckeln, bisweilen Freezes, Verbindungstrennungen und mitunter sehr lange Ladezeiten gehören zu der Sorte Bugs, die nicht neu, aber in dieser geballten Form reichlich lästig sind. Hoffentlich legen sich die Unannehmlichkeiten bald, damit Summerset genau den Spaß macht, den der liebevoll gestaltete Inhalt verdient.

ÜBERBLICK DER REZENSIONEN
Story
Gameplay
Grafik und Atmosphäre
Musik und Sound
Technik und Fehler
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Jan-Hendrik Fleischer
Herausgeber von G-Zockt.DE. YouTuber, Blogger und erfahrener Games- und IT-Redakteur. Gamer, aufgewachsen mit Zak McKracken, Dungeon Master, Elite, Turrican und Maniac Mansion. Auf der unendlichen Suche nach dem einen Spiel. Dem letzten Spiel. Dem einzigartigen Spiel, das nichts mehr in den Schatten stellen kann.

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