Wie können Heiler auf den Templer-Nerf von Hauch des Lebens reagieren?

Es vergeht kaum ein Update von Elder Scrolls Online, in dem nicht irgendwie die Heilung der beliebtesten Heiler-Klasse, der Templer, zusammengestrichen (generft) wird. In diesem 18. Update von Summerset trifft es gleich die beliebteste Klassenfertigkeit im Medizinkoffer der Templer, Hauch des Lebens. Die Fähigkeit bleibt im Kern unverändert. Ihr könnt weiterhin ein Ziel stark und ein zweites, ein sekundäres Ziel, zeitgleich heilen. Aber die Stärke der Sekundärheilung wurde um nicht weniger als ein Drittel verringert, um 33%, wie ihr in den offiziellen Patch-Notes für PC/Mac, PS4 und Xbox One nachlesen könnt.

Panik, Empörung, Zorn und Enttäuschung waren einige der Reaktionen auf diesen harten Nerf. Was tun? Ruhig Blut ist erstmal der wichtigste Rat. Immerhin gibt es auch einige positive Änderungen. Ob sie den Nerf kompensieren können, steht auf einem anderen Blatt. Was könnte man anstelle von Hauch des Lebens einsetzen?

Geänderter Templer-Skill heilendes Ritual

Ein Blick auf die weiteren Anpassungen von Heil-Skills lenkt den Blick auf das heilende Ritual. Der Skill kommt ab Update 18 ohne Vorbereitungszeit aus. Allerdings wurden die Kosten fast verdoppelt. Drängt sich diese Fertigkeit als Ausweg aus der Hauch-des-Lebens-Falle auf?

Heilendes Ritual in ESO Update 18
Das heilende Ritual hat seit Summerset keine Vorbereitungszeit mehr. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Die Antwort ist nein. Dafür gibt es folgende Gründe:

  1. Erstens ist der Skill zu teuer, um ihn oft in Folge einzusetzen, um ihn zu „spammen“.
  2. Zweitens müssen eure zu heilenden Patienten in einem Radius von zehn Metern um euch herum stehen – ein Bereich, der sich mit heilenden Quellen und Kampfgebet sehr viel preiswerter versorgen lässt. Zwar erlaubt euch der Morph Ritual der Wiedergeburt, ein weiteres Ziel außerhalb dieses 10-Meter-Radius für die Hälfte der Heilkraft – immer noch mehr als die Sekundärheilung von Hauch des Lebens – zu heilen.
  3. Das Problem ist allerdings, dass dieser Skill euren Patienten nicht klug wählt. Statt den Spieler mit der stärksten Verwundung zu heilen, wird meiner Erfahrung nach auswählt.
  4. Die Heilung außerhalb des Kernbereichs von Ritual der Wiedergeburt ist auch nicht stark genug, weil meist der Tank die starke Heilung benötigt. Und gerade der Tank befindet sich in aller Regel abseits des Kernbereichs.
Ritual der Wiedergeburt heilt ein Ziel außerhalb des 10-Meter-Radius, allerdings ohne sich clever das Ziel mit der schwersten Verwundung zu suchen. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Um Heilendes Ritual für den PVE und insbesondere für Prüfungen zu einer interessanten Wahl zu machen und den Nerf von Hauch des Lebens zu kompensieren, müsste der Morph Ritual der Widergeburt zu einem sogenannten „Smart Heal“ umgebaut werden. Nur wenn sich die Bonus-Heilung außerhalb des Kernradius das am schwersten verwundete Ziel sucht, könnte man die Fertigkeit sinnvoll einsetzen. Und auch das nur dann, wenn die Kosten ein wenig gesenkt oder die Heilung erhöht werden, denn eine einmalige Anwendung dürfte einen hart getroffenen Tank allein nicht stark genug heilen.

In dieser Form ist das heilende Ritual samt seiner Morphs im PVE praktisch nicht zu gebrauchen. Die Fertigkeit ist zu teuer, nicht klug und außerhalb der Kernheilung auch nicht stark genug.

Im PVP könnte dagegen die Veränderung flüchtiges Gebet interessant sein, um einer Gruppe kleinere Schnelligkeit zu gewähren. Denkbare Situationen sind beispielsweise das Stürmen einer äußeren oder inneren Burgmauer oder das Räumen eines Versorgungsturms von Bauernhöfen, Minen oder Holzfällerlagern.

Heilender Schutz als Hauch-des-Lebens-Ersatz?

Der Heilungsstab bietet einen möglichen Ausweg aus dem Hauch-des-Lebens-Nerf mit der Fähigkeit heilender Schutz. Es handelt sich dabei um den Morph vom standhaften Schutz. Im Gegensatz zum enttäuschenden Ritual der Wiedergeburt heilt der heilende Schutz intelligent. Das am schwersten verwundete Ziel wird mit einem Schild versehen und mit der Hälfte der Schildstärke sofort geheilt. Wird das Schild nicht verbraucht, erfolgt eine zweite Heilung, sobald sich das Schild nach sechs Sekunden abbaut. Die Reichweite mit 28 Metern entspricht Hauch des Lebens.

Heilender Schutz ist ein mächtiger Rettungszauber, dessen Heilung aber vergleichsweise schwach ist. Außerdem verarztet ihr nur ein Ziel. Bild: Screenshot Elder Scrolls Online

Heilender Schutz wird tatsächlich ein wenig unterschätzt und kann klug eingesetzt Leben retten. Allerdings schließt der Skill nicht die Lücke, die Hauch des Lebens hinterlässt. Er wirkt auf nur ein Ziel. Der andere Morph Verbündeten schützen deckt zwar zwei Ziele ab, aber eines ist stets der Heiler selbst. Obendrein werden werden lediglich Schilde gezaubert, keinerlei Heilung.

Trotz intelligenter Heilung ist heilender Schutz kein echter Ersatz von Hauch des Lebens. Bereits der unveränderte Templer-Skill Hastige Zeremonie erzielt schneller eine stärkere Wirkung auf einzelne Patienten im PVE.

Psijiker-Skills als Hauch-des-Lebens-Ersatz?

Auf die in Summerset hinzugefügten Psijik-Heilungen bin ich bereits oben eingegangen. Da die Fertigkeiten allesamt nur Einzelziele heilen und über keinerlei Zielhilfe verfügen, kommen sie nicht ernsthaft als Notheilung in Betracht.

Ehrung der Toten als Hauch-des-Lebens-Ersatz?

Ehrung der Toten ist der Einzelziel-Morph von Hastige Zeremonie. Er funktioniert wie Hauch des Lebens, aber auf nur ein Ziel, und erstattet einen Teil der verbrauchten Magicka über eine Zeitspanne von sechs Sekunden, falls ihr ein angeschlagenes Ziel geheilt habt. Update 18 hat diese Zeitspanne um zwei Sekunden gesenkt, so dass ihr eure Magicka-Gutschrift nun etwas schneller bekommt.

Da Hauch des Lebens das sekundäre Ziel nun so schwach heilt, ist der Morph zu Ehrung der Toten eine durchaus interessante Option nicht nur für Solisten im PVP, sondern auch für den PVE als reine Notheilung. Ihr könnt Ehrung der Toten beispielsweise dann zünden, wenn euer Tank in Schwierigkeiten gerät. Schon ein Zauber sollte ihn fast komplett gesund heilen. Vergesst nicht, ihm zusätzlich eine Synergie – etwa mit einer geworfenen Speerscherbe – anzubieten, damit er seine Ressourcen auffüllt und sich wieder selbst schützen kann.

Fazit zum Hauch-des-Lebens-Nerfs

Und damit lautet mein Fazit: Hauch des Lebens ist tot. Hersteller Zenimax ging mit dem Nerf so weit, dass der Skill in Elder Scrolls Online kaum noch relevant ist. Ihr könnt ihn weiter nutzen, aber die Sekundärheilung ist so schwach, dass ihr stattdessen auch zum anderen Morph Ehrung der Toten greifen und Magicka sparen könnt. Ich sehe kaum noch einen praktischen Nutzen in Hauch des Lebens. Der Nerf schoss über das Ziel hinaus.

Zusätzlich müsst ihr nun überlegter und vorausschauender mit Flächenheilungen wie heilenden Quellen, Kampfgebet, Ritual der Vergeltung oder dem verlängerten Ritual Sorge dafür tragen, dass eure Teamgefährten gar nicht erst in den kritischen Bereich kommen, in dem für gewöhnlich Hauch des Lebens eingesetzt wurde.

Reicht das nicht, könnt ihr zusätzlich ein Monsterset wie Erdbluter anlegen, das in kritischen Fällen eine starke Flächenheilung beschwört. Je organisierter eure Gruppe spielt, desto weniger spürbar ist der Nerf von Hauch des Lebens. Weniger erfahrene Heiler und Teams trifft dieser Nerf dagegen umso härter.

Drachenritter Heil-Buff: Auswirkungen von Aschenwolke als Heilzauber

Elder Scrolls Online Update 18 verändert den Drachenritter-Skill Aschenwolke. Der Flächenschaden wurde durch eine Flächenheilung ersetzt. Hinzu kommt ein Debuff, der das Lauftempo von Feinden innerhalb der Aschenwolke senkt. Der Radius liegt bei fünf Metern. Ich will mich hier nicht allzu lange aufhalten, weil die Heilung selbst im stärkeren Morph Schlackensturm zu gering ist, um für ernsthafte PVE-Heilung in Erwägung gezogen zu werden. Der zweite Morph Eruption blieb unverändert und lässt Drachenritter weiterhin Flächenschaden statt Flächenheilung zaubern.

Der Debuff – herabgesetztes Lauftempo von Feinden – könnte im PVP nützlich sein, wobei die Psijiker mit Zeitsperre einen mächtigeren Skill anbieten, um Feinde zu bremsen und festzuhalten. Auch der Drachenritter-Skill Dunkle Krallen drängt sich als Debuff-Alternative auf.

Ich weiß nicht genau, welche Idee hinter der Änderung von Aschenwolke steckt, aber die Fertigkeit ist in ihrer Heilung einfach nicht stark genug, um sie effektiv einzusetzen. Daran ändert auch der leichte Zugang der Drachenritter zum Heil-Buff größere Pflege über das Obsidianschild wenig. Drachenritter können sich gut selbst am Leben halten, aber als Team-Heiler sehe ich sie nach wie vor nicht. Dafür bleiben die anderen Klassen besser geeignet – allen voran Templer und Hüter und mit Einschränkungen auch Nachtklingen.

Fazit: Änderungen halten sich in Grenzen

So wirklich viel ändert sich für Heiler in Summerset nicht. Deshalb hat vieles, was wir hier angesprochen haben, nach wie vor Gültigkeit. In manchen Situationen kann es nun auch für Heiler sinnvoll sein, Psijiker-Fähigkeiten auszurüsten, um von den in Update 18 ergänzten Psjiker-Passiva zu profitieren.

Wichtig ist vor allen Dingen, dass Hauch des Lebens kein spam-barer Überlebensgarant mehr ist. Mögliche Alternativen für heilende Templer habe ich in diesem Artikel genannt, auch wenn ein schaler Nachgeschmack bleibt. Es sind mittlerweile einfach zu viele Templer-Nerfs, ohne ihnen irgendwas Brauchbares zurückzugeben.

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