Saints Row – Gat out of Hell ist eine vollständig eigenständige Spielerweiterung von Saints Row 4. In dem schrägen Action-Spektakel müsst ihr den US-Präsidenten retten – und zwar nicht aus einem beliebigen Ort, sondern aus der Hölle. Ob das Spiel an Witz und überdrehte Action der Vorgänger anknüpfen kann, beleuchtet dieser Test.

Die Saints sind ein ziemlich schräger Haufen und ihre Abenteuer sind so überdreht, dass es schwer fällt, die Story weiter auf die Spitze zu treiben. Mit dem Ausflug in die Hölle ist das aber gelungen. Dabei fängt eigentlich alles mit einer harmlosen – oder sagen wir eher stinklangweiligen – Geburtstagsfeier an. Durch eine Art Unfall öffnet sich ein Portal zur Hölle, in das der Chef der Saints – inzwischen immerhin Präsident der USA – hineingezogen wird.

Saints Row – Gat out of Hell erscheint als komplett eigenständiges Spiel für PC, Xbox 360 und Playstation 3. Da es bislang keine Veröffentlichung von Saints Row 4 auf PS4 und Xbox One gab, erscheint es dort zusammen mit dem Hauptspiel auf einer Disc oder als Download-Version.

Johnny und Kinzie hüpfen in das Portal hinterher, um ihren Freund zu retten.

Nach einer ersten Spritztour durch Neu-Hades und umringt von seelenlosen Zombies erfahren die beiden schließlich von Satans romantischer Seite.

Er möchte seine Tochter unter die Haube bringen. Der Präsident ist dabei offenbar der richtige Kandidat. Satans Logik: Wer ist schon bösartiger als der Präsident Amerikas?

Präsident auf Höllen-Trip, Bild: Screenshot SR - Gat out of Hell

Die aufmüpfige Jezebel wiederum hat was gegen die Verkuppelungs-Pläne ihres diabolischen Papas und schmachtet den Saint Johnny an. Wie diese Geschichte ausgeht, wird hier nicht verraten. Nur soviel: Mit einer waschechten Musical-Einlage, die obendrein spitzenmäßig klingt, hätte ich nicht gerechnet. Die kurze Story knüpft nahtlos an den rabenschwarzen Humor der anderen Saints-Spiele an und wird von sehr guten Sprechern in englischer Sprache vorgetragen.

Wer Saints Row gespielt hat, findet sich in Saints Row – Gat out of Hell sofort zurecht. Ihr könnt Autos klauen, diabolische Schurken niederstrecken, euer Waffensortiment aufstocken sowie eure Ausrüstung und Fertigkeiten mit verdientem Kleingeld leveln. Schräge Waffen wie ein wehrhafter Ohrensessel gehören bei Saints Row einfach dazu. Ihr könnt als Johnny oder Kinzie losziehen oder einen Freund zu einer Koop-Partie einladen. Im Gegensatz zum Hauptspiel gibt es in der Hölle keine Klamotten zu kaufen, mit denen ihr eure Figur kostümieren könnt.

Da ich schon von den Fertigkeiten spreche — neu hinzugekommen ist der Flug. Mit ausgebreiteten Schwingen könnt ihr Neu-Hades aus der Luft erkunden. Es gehört aber Übung dazu, damit aus den ersten Abstürzen gekonnte Gleitflüge werden. Mit Upgrades könnt ihr die Zahl eurer Flügelschläge und eure Ausdauer erhöhen und damit Geschwindigkeit aufnehmen und die Reichweite eurer Flüge erweitern.

Die Story-Missionen heißen in Saints Row Gat out of Hell Pflicht-Aufgaben. Ihr müsst euch mit verschiedenen Leuten gut stellen, um euch schließlich im Finale Satan zu stellen. Dabei laufen euch aus vorherigen Saints-Row-Spielen bekannte Figuren wie die Zwillinge über den Weg. Die Aufgaben umfassen Aktivitäten und Minispiele, die mit Ausnahme des Höllenflugs – einem Zeitrennen in der Luft – aus dem Hauptspiel recycelt wurden und weitgehend bekannt sind.

Missionen, Aktivitäten und Minispiele sorgen für rund fünf Stunden Unterhaltung. Ihr könnt auch nach der Story weiter in New-Hades umher streifen, an euren Fertigkeiten feilen, Gebiete übernehmen und neue Aktivitäts-Rekorde aufstellen.

Während die Story durchaus Spaß macht, fällt der Unterhaltungswert danach rasch ab. Das liegt vor allem an insgesamt recht monotonen Höllen-Setting mit nur mittelmäßiger Grafik und sich wiederholenden Aufgaben. Mitunter kommt es zu ein paar Spielfehlern, die die Schwerkraft auszuhebeln scheinen. Da hilft nur ein Neustart der jeweiligen Mission.

Fazit: Spaßiger Höllenritt, leider viel zu schnell vorbei

An Saints Row – Gat out of Hell gefallen die gut präsentierte Story, die von herausragenden englischsprachigen Sprechern und Sängern vorgetragen wird. Der rabenschwarze Humor erreicht knapp das Niveau der Vorgänger. Hinzu kommen gute Musik, originelle Waffen und die zwar etwas hakelige, aber spaßige Flug-Superhelden-Fähigkeit.

Weniger überzeugen die kurze Spieldauer, die allzu bekannten Aktivitäten und neben den kleineren Spielfehlern vor allen Dingen die insgesamt nicht mehr zeitgemäße Grafik. Besonders auf dem PC und aktuellen Spielkonsolen wirkt Saints Row – Gat out of Hell ein wenig in die Jahre gekommen.

ÜBERBLICK DER REZENSIONEN
Story
Gameplay
Grafik
Musik und Sound
Technik und Fehler
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Jan-Hendrik Fleischer
Herausgeber von G-Zockt.DE. YouTuber, Blogger und erfahrener Games- und IT-Redakteur. Gamer, aufgewachsen mit Zak McKracken, Dungeon Master, Elite, Turrican und Maniac Mansion. Auf der unendlichen Suche nach dem einen Spiel. Dem letzten Spiel. Dem einzigartigen Spiel, das nichts mehr in den Schatten stellen kann.

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