Destiny verzichtet auf eine automatische Gruppensuche bei Raids. Das bedeute für Spieler, dass sie ihre Gefährten selbst mitbringen oder auf andere Weise finden müssen. Wie ihr rasch Mitspieler für euer Team anheuern könnt, zeigt dieser Artikel.

Das Thema Matchmaker für Raids, also die automatische Gruppensuche, ist ein heißes Eisen beim Shooter Destiny. Es ist eine der meistgewünschten Funktionen von Spielern, doch Hersteller Bungie zeigt wenig Erbarmen. Im wöchentlichen Update vom 4. Oktober 2014 heißt es vom offiziellen Community-Manager DeeJ „[I] let you know that you’ve been heard“ – Ich lasse euch wissen, dass ihr gehört wurdet. Diese Information liegt nun schon eine Weile zurück, so dass von einer baldigen Lösung nicht auszugehen ist.

Ich lasse euch wissen, dass ihr gehört wurdet.

Die Situation ist auch deshalb unbefriedigend, weil seit der Erweiterung Dunkelheit lauert die Spielersuche über die Freundesliste komplizierter wurde. Falls ihr einen neuen Raid starten möchtet, benötigt ihr nicht nur Freunde, die Lust und Zeit haben, sondern auch solche, die über die passende Erweiterung verfügen. Das Spiel zeigt euch das nicht an. Ihr müsst also ins Blaue fragen.

Daraus folgt, dass Raid-Spieler ihr Team selbst organisieren und dabei all diese Stolpersteine berücksichtigen müssen. So bald dürfte sich daran auch nichts ändern. Wer keine Engelsgeduld hat und auf eine offizielle Lösung warten will, kann die folgende Alternativen in Betracht ziehen.

Zum Start von Destiny war das noch eine mühsame Geschichte, doch mittlerweile gibt es zahlreiche gut organisierte Webseiten, die sich auf diese Aufgabe spezialisiert haben. Es folgt ein Überblick der einschlägigen Angebote von Chats bis Foren und auch der gute alte Turm soll als erster Kontaktpunkt nicht unerwähnt bleiben.

Gruppensuche im Turm

Ehe ihr das Spiel verlasst und per PC auf Spielersuche geht, kann es sich durchaus lohnen, im Turm nach Mitspielern zu fahnden. Besonders wenn ihr nur einen Mitspieler für ein volles Raid-Team sucht, ist der Turm ein guter Ansatzpunkt.

Die Kontaktaufnahme im Turm führt üblicherweise über die Spielerliste. Ruft euer Inventar auf und blättert nach links zum Punkt Übersicht. Hier seht ihr auf der rechten Seite alle Spieler, die sich gerade im Turm befinden. Fahrt mit dem Zeiger über die Namen, um den Level der Spieler zu erfahren. Rechts neben dem Namen seht ihr obendrein einen Statusbalken, der die Qualität der Netzwerkverbindung symbolisiert. Sucht euch am besten Mitspieler mit einer guten Internetverbindung aus.

Wenn ihr einen passenden Kandidaten gefunden habt, drückt auf Details und wählt im folgenden Menü den Punkt in Einsatztrupp einladen. Formuliert hier eine knappe und freundliche Schilderung eures Anliegens und schickt die Einladung ab. Wenn ihr Glück habt, nimmt der Spieler eure Bitte an und zieht mit euch ins Abenteuer.

Das Prozedere im Turm ist etwas umständlich, aber durchaus einen Versuch wert. Positiver Nebeneffekt: Da Destiny stets versucht, euch in einen Turm mit Spielern aus eurer Nähe zu schicken, findet ihr so relativ leicht Leute, die euch sprachlich gut verstehen. Diesen Vorzug bietet keine der anderen Methoden ohne weiteres.

Gruppensuche bei Bungie

Wenn ihr sprachlich flexibel seid oder mehr Spieler sucht, gibt es bessere Wege. Eine Möglichkeit ist das offizielle Forum von Bungie, wo ihr nach Raid-Gruppen suchen könnt. Geht dafür am besten aus der Kategorie-Übersicht des Forums über Rekrutierung zum Punkt Raids. Um hier einen Beitrag zu verfassen, müsst ihr euch bei Bungie registrieren. Wie das mit Foren so ist, ist das grundsätzlich eine recht statische Geschichte, allerdings tummeln sich bei Bungie jede Menge Spieler, was die Chancen erhöht.

Chats und Foren

Dann gibt es noch verschiedene Webseiten, über die ihr ebenfalls Mitspieler finden könnt. Destiny Tracker und Destiny Team Finder funktionieren im Chat-Stil. Über Chatfenster könnt ihr euch hier bewerben und auf Einladungen hoffen. Auf beiden Seiten könnt ihr nach Plattformen filtern, wenn ihr beispielsweise nach Spielern auf der Xbox One oder Playstation 4 sucht. Die Chat-Suche ist eine schnelle Methode, ein Team für einen ganz bestimmten Zweck zu finden. Freunde für die Ewigkeit werdet ihr hier eher nicht gewinnen.

Wer genau dies sucht – eine feste Raid-Gruppe für mehr als einen Durchgang -, der kann sein Glück bei Reddit versuchen. Es ist ein klassisches Forum, das sehr statisch funktioniert. Genau deshalb bietet es sich als Startpunkt an, Gruppen für mehr als einen schnellen Job zu gründen. Wenn ihr hier auf die Suche geht, achtet aber auf das Posting-Datum, um Karteileichen auszuschließen.

Tipp: Destiny Looking for Group

Am komfortabelsten ist derzeit die Spielersuche über die Seite Destiny Looking for Group (LFG). Die Seite ist etwas an den Foren-Stil der offiziellen Bungie-Seite angelehnt, ist aber auf das Wesentliche beschränkt. Obendrein bietet die Seite sehr viele Filtermöglichkeiten.

Gruppensuche bei Destiny LFG, Screenshot: destinylfg.com
Gruppensuche bei Destiny LFG, Screenshot: destinylfg.com

Wenn ihr allein seid und nach einem Team sucht, drückt den Knopf List my Guardian. Es öffnet sich ein Formular, in dem ihr euren Playstation- oder Xbox-Namen, eure Konsole, Sprache, Klasse, Level, gesuchte Aktivität und einen kurzen Kommentar eintragt. Die Chancen, eine zu euch passende Gruppe zu finden, steigert ihr, wenn ihr ein Mikrofon zur Kommunikation einsetzt und ehrlich mit Angaben zu eurer Ausrüstung, Erfahrung und Level-Stufe seid.

Dazu noch zwei Tipps: Gebt im Kommentar eine kurze Information zu eurer Ausrüstung und Erfahrung und wählt nach Möglichkeit die Sprache Englisch, sofern ihr die Sprache versteht. Andernfalls werdet ihr es schwerer haben, eine Gruppe zu finden. Seid ihr fertig, klickt auf List Me und wartet auf Einladungen auf eurer Spielkonsole.

Sobald ihr eine Einladung erhalten und euch einer Gruppe angeschlossen habt, öffnet über den Knopf Update my Guardian das Formular erneut und drückt auf Remove Me. Ihr taucht danach nicht länger in der Liste auf. Das schützt euch selbst vor Einladungs-Spam und vermeidet, dass Teams nach Leuten fahnden, die bereits eine Gruppe gefunden haben.

Bereitet euch dennoch auf viele, viele, viele Freundschaftsanfragen oder Partyeinladungen vor. Das ist aber mit allen Systemen ähnlich und eine lästige Begleiterscheinung dieses improvisierten Matchmakings.

Falls ihr selbst ein Team habt und noch die letzten Mitspieler sucht, könnt ihr die Filter von Destiny LFG nutzen. Ihr könnt nach Plattform und der gewünschten Aktivität filtern, beispielsweise wenn ihr Spieler für einen ganz bestimmten Checkpoint eines Raids oder eine bestimmte Klasse sucht. Wenn ich also jemanden für den Bosskampf im Raid Crotas Ende brauche, wähle ich diesen Checkpoint aus und erhalte eine Übersicht jener Spieler, die ein Team für genau diesen Kampf suchen. Wie schon zuvor erwähnt, belasst die Sprache am besten in der Voreinstellung, weil ihr sonst kaum Ergebnisse erhaltet.

Fazit: Unnötig mühsame Gruppensuche

Eigentlich will Hersteller Bungie, dass Spieler nur mit ihren Freunden in die Schlacht ziehen. Das soll sicherstellen, dass die Kommunikation untereinander funktioniert und es keinen Streit gibt, wenn mal etwas nicht gleich klappt. Das ist ein guter Vorsatz.

Dass aber eine Vielzahl von Seiten aus dem Boden schießt, um die Suche nach völlig unbekannten Mitspielern zu ermöglichen, zeigt, dass die Spieler gänzlich andere Vorstellungen haben, wie und mit wem sie spielen möchten. Und sie verleihen lautstark ihrem Wunsch Nachdruck, wie dieses Beispiel unter vielen zeigt.

Ein Grund dafür liegt in der Mühsal, über Webseiten nach Mitspielern zu suchen. Destiny ist ein Konsolenspiel. Und ich bin sicher nicht allein, wenn ich behaupte, dass Konsolenspieler wie ich es sich gern im Wohnzimmer gemütlich machen und vor dem Fernseher entspannt zocken möchten. Da passt ein Notebook mit geöffnetem Webbrowser einfach nicht ins Bild. Es stört, es ist lästig.

Und vor allen Dingen: Es ist überflüssig. Es spricht nichts dagegen, Freunde in Gruppen einzuladen und mit ihnen in die Schlacht zu ziehen, wenn man es möchte. Das funktioniert tadellos mit Strikes – wir können auf Wunsch unsere Freunde einladen oder nach Fremden suchen lassen. Das System ist gut. Und es würde auch bei Raids gut funktionieren.

Ganz nebenbei würde ein direkt in das spiel integrierter Matchmaker nicht nur den Komfort erhöhen, sondern böte die einzigartige Möglichkeit, Spieler aus derselben Region zu finden, wie es bei der Zusammensetzung von Spielern im Turm und Strikes bereits erfolgt. Diese Möglichkeit bietet kaum eine der anderen Lösungen, die in den meisten Fällen solide Englischkenntnisse voraussetzen. Bungie hat hier die Möglichkeit, genau das zu schaffen, was der Hersteller bei der automatisierten Gruppensuche zu Unrecht in Zweifel zieht – eine optimale Kommunikation.

Deshalb bleibt abschließend zu hoffen und zu wünschen, dass Destiny einen soliden Matchmaker für alle Spielmodi spendiert bekommt. Bald.

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