Mit Demon’s Souls eröffnet Sony den Spiele-Auftakt zum Start seiner Spielkonsole Playstation 5. Den Namen dieses ersten echten PS5-Games haben viele Zocker schon lange gehört. Doch gerade unter den jüngeren Spielern hatte kaum jemand Gelegenheit, Demon’s Souls selbst zu spielen. Nun schließt Sony diese Lücke mit einem Remake des Klassikers von 2009 auf dem aktuellen Stand der Technik.

Hinweis: Für diesen Artikel haben wir mit einer Testversion von Demon’s Souls (2020) gespielt. Der Artikel ist weder gesponsort, noch nimmt der Hersteller oder Publisher Einfluss auf den Inhalt. Testplattform ist die Playstation 5 mit der Grafik-Darstellung „Kino-Modus“ ohne zusätzliche visuelle Filter, sofern nicht anders angegeben. Nach Möglichkeit werden wichtige Handlungs-Spoiler vermieden.

Demon’s Souls hat 2009 – damals auf der Playstation 3 – die Saga eröffnet, die mit den Dark Souls Spielen und dem späteren spirituellen Ableger Bloodborne seine Fortsetzung fand. Doch das eigentliche Original Demon’s Souls kennen nur die älteren unter uns Zockern. Das ändert sich nun. Wir schreiben nicht länger 2009, sondern zum Zeitpunkt dieses Artikels 2020.

Die fünfte Sony-Spielkonsole PS5 ist ganz frisch an den Start gegangen. Demon’s Souls gehört zu den Start-Titeln, den sogenannten „Launch Games“. Die Erwartungen an solche Titel sind erfahrungsgemäß hoch, das ganze Rampenlicht ist auf sie gerichtet. In diesem Sinn: Spotlight an, die Show beginnt!

Worum geht es in Demon’s Souls?

An der Story von Demon’s Souls hat sich auch im PS5-Remake nichts geändert. Es ist dasselbe Spiel, in dem ihr kurz gesagt als abenteuerlustiger Dämonenjäger auszieht, um Dämonen zu töten und euch an ihrer Macht zu berauschen.

In der Handlung von Demon’s Souls dreht es sich um die ewig zeitlosen Themen wie Macht, Eigennutz und Gier. Getrieben von alledem schloss der König seines – mittelalterlich-fiktiven – Königreichs Boletaria einen Pakt mit einem Dämonen. Das klingt nicht besonders klug und zu spüren bekommen die Folgen wie so oft zuerst des Königs Untertanen. Tod, Versklavung und Wahnsinn machten sich breit. Das einstig reiche Königreich schottete sich durch dichte Nebel von den umliegenden Regentschaften ab.

Der Nexus ist so etwas wie der Ruhepol in Demon’s Souls. Hier bereitet ihr euch auf eure Abenteuer vor und teleportiert euch in die Welten, die ihr erkunden möchtet. Die schwarze Jungfrau (links im Bild) kann mit euren gesammelten Seelenpunkten eure Seelenstufe und damit eure Macht erhöhen. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Isoliert von der Außenwelt, verbindet ein merkwürdiger Ort namens Nexus die Welten der Dämonen. Im Nexus ticken die Uhren anders. Der Kreislauf aus Leben und Tod ist diesem Ort fremd. Hier wird einfach irgendwie existiert – sei es in körperlicher oder in körperloser Form, in Seelenform. Das sind zugleich die zwei Zustände, in denen Spieler ihre Abenteuer in Demon’s Souls bestreiten.

In eben diesen Ort schlittert der Spieler auf der Suche nach dem großen Abenteuer und der Verlockung, durch das Besiegen von Dämonen zu großer Macht zu gelangen. Doch ehe der Adrenalin-Kick beginnt, muss die Spielfigur erst einmal kreiert werden.

Charakter-Editor: der neue Chic in Demon’s Souls

Demon’s Souls ist ein Rollenspiel. Genre-üblich braucht es also erst einmal eine eigene Spielfigur mit persönlicher Note. Schon auf der Playstation 3 gab es einen Charakter-Editor mit durchaus beachtlichen Reglern für diverse Details. Da man seine Figur auf der PS3 im Spiel selbst aber kaum erkennen konnte, war der Lohn der Mühe überschaubar.

Das ist in Demon’s Souls auf der PS5 völlig anders. Der Charakter-Editor gestattet im 2020er Remake viel mehr Feinarbeit, die am Ende auch klar erkenn- und sichtbar in das Spiel übertragen wird.

Auf der Grundlage von dutzenden Vorlagen könnt ihr einen ersten Entwurf eures Dämonenjägers anlegen. Feinschliff ist natürlich möglich. Ihr möchtet ein pointierteres Kinn? Kein Problem. Die Nase ist noch zu lang? Schiebt sie auf die passende Länge und Breite. Männliche wie weibliche Spielfiguren lassen sich erstellen. Ihr könnt Haar-, Augen- oder Hautfarbe festlegen und auf Wunsch Make-Up oder Narben auftragen. Schließlich dürft ihr sogar zwischen einer klassischen und einer geschmeidigeren Bewegungsanimation wählen.

Mit dem Charakter-Editor könnt ihr eure Spielfigur sehr detailgetreu anpassen. Erinnert diese Vorlage nicht verblüffend an Aragorn aus dem Herrn der Ringe? Bild: Screenshot Demon’s Souls

Über Konventionen braucht ihr euch bei der Charaktererstellung keine Gedanken zu machen. Falls euch der Sinn nach einer Heldin mit lang wallendem Bart und grünem Haar über lilafarbenem Teint steht, ist das kein Problem. Der Charakter-Editor kann bereits die erste Spielstunde fressen, bis alle Details so sitzen, wie ihr es euch wünscht. Ich kann mir vorstellen, dass Fans ihre Lieblings-Helden aus Film, Fernsehen oder Spiel mit dem Demon’s Souls Charakter-Editor nachzubauen versuchen werden.

Ebenfalls zum Rollenspiel-Ritual gehört die Wahl einer Start-Klasse. Da Demon’s Souls sehr viel Freiheit bei der Spezialisierung von Fertigkeiten einräumt, seid ihr auch bei der Klassenwahl flexibel. Einige Tipps dazu gebe ich später in einem eigenen Artikel.

Sterben gehört zum Leben

Dass Leben und Tod in Demon’s Souls einen ganz eigenen „Flow“, eine enge Verbindung haben, wird direkt nach der Charakter-Erstellung im Intro spürbar. Demon’s Souls lehrt die Grundlagen. Angriff, Rolle, Parieren und… sterben. Tod ist unausweichlich, er ist fester Bestandteil des Spiels. Aber lasst den Kopf nicht hängen, denn eine weitere Lektion von Demon’s Souls ist, dass der Tod in diesem Spiel auch eine lehrreiche Erfahrung ist. Mit dieser Lektion geht es in den eben schon angesprochenen Nexus.

Sterben gehört bei Demon’s Souls zum Handwerk, das man früh lernt. 😉 Bild: Screenshot Demon’s Souls

Als Bindeglied zwischen den Welten, die ihr im Verlauf des Spiels bereist, ist der Nexus eigentlich ein beschaulicher Ort. Den Nexus durchflutete eine gewisse sakrale Erhabenheit, wie man sie in einer Kirche erwarten würde. Man spürt auch eine Beklommenheit. Ihr trefft an diesem Ort Spielfiguren, die von ihren Reisen erzählen oder mit euch handeln. Ihre Geschichten sind meist wenig erbaulich, sondern geprägt von Warnungen vor Gefahren und dem allgegenwärtigen Tod.

Im Nexus könnt ihr eure erbeuteten Seelen, die Spiel-Währung von Demon’s Souls, bei der schwarzen Jungfrau in Seelenstufen anlegen. Mit jeder neuen Seelenstufe vergebt ihr einen Fertigkeitspunkt und spezialisiert auf diese Weise eure Spielfigur auf physische oder magische Angriffe, Verteidigung und so weiter. Dieses Rollenspiel-typische Level-System ist scheinbar simpel, aber eine kluge Punkteverteilung ist der Schlüssel zum Erfolg im Verlauf des Spiels. Bedauerlich ist, dass es wie im PS3-Original von Demon’s Souls auch auf der PS5 keine einfache Möglichkeit gibt, einmal verteilte Punkte zurückzusetzen. Ihr seid auf Tricks im Endspiel angewiesen – was gerade bei Fehlern zu Beginn nicht weiter hilft.

Vom Nexus aus reist ihr in die fünf Welten von Demon’s Souls, begonnen in der mittelalterlichen Burgfestung von Boletaria, in der ihr euer Kampftraining aus dem Intro an ersten Feinden erprobt. Ihr passiert gepflasterte Wege und klettert verwinkelte Türme hinauf. Hinter jeder Ecke warten Feinde, die euch heimtückisch anzugreifen versuchen. Manche feuern mit Armbrüsten oder Brandbomben.

Nicht einer, sondern gleich zwei Dämonen-Drachen bewachen die Burg von Boletaria und dessen Schätze! Bild: Screenshot Demon’s Souls

Scheitern gehört dazu. Sterbt ihr, verliert ihr eure eingesammelten Seelen und beginnt am Startpunkt. Von hier aus müsst euren Weg wiederholen. All die Schergen, die ihr zuvor besiegt habt, sind wieder auferstanden. Gelingt es euch aber, zurück zu eurer Blutlache zu gelangen, könnt ihr eure zuvor verlorenen Seelen aufheben.

Nicht alle Figuren in Boletaria oder den anderen Welten von Demon’s Souls sind feindlich. Ihr trefft auch auf freundliche oder zumindest neutrale Spielfiguren, mit denen ihr handeln oder die Burg-Hinterhöfe von Schergen befreien könnt.

Sobald die Burg weitgehend von Feinden geräumt ist, erwartet den Spieler der erste große Nebel, hinter dem der Boss dieses Gebiets wartet. Phalanx ist ein merkwürdig-schwabbeliges Sammelsurium aus Feinden, die ihren Meister umklammern. Um durch diese schwarze Gemengelage zum Boss durchzudringen, müsst ihr erstmal seine Meute abschütteln. Mit einigen Brandbomben ist der Weg zum Ziel frei und irgendwann der erste Dämonen-Boss erledigt. Es winkt die erste Dämonen-Seele als Belohnung und obendrein legt ihr einen Keilstein frei, der euch Zutritt zum nächsten Gebiet in Boletaria verschafft.

Dieses Beispiel umreißt den Aufbau von Demon’s Souls, der stets demselben Muster folgt. Ihr reist vom Nexus in eine Welt, kämpft euch dort bis zum Boss vor. Seid ihr erfolgreich, könnt ihr zurück in den Nexus und eine andere Welt erkunden. Ihr könnt aber auch einfach in derselben Welt bleiben und direkt weiter zum nächsten Boss vordringen.

Erlegte Bosse schalten Keilsteine frei, zu denen ihr vom Nexus aus zügig teleportieren könnt. Keilsteine funktionieren also wie Kapitelmarken. Jeder besiegte Boss beendet ein Kapitel und beginnt zugleich ein neues. Auf der PS3 führten Keilsteine stets in den Nexus. Das löst das Remake auf der PS5 besser: Habt ihr mehrere Bosse in einer Welt besiegt, dann könnt ihr in Demon’s Souls auf der Playstation 5 von Keilstein zu Keilstein reisen oder sogar zu demselben Keilstein teleportieren, an dem ihr gerade steht. Das klingt zunächst überflüssig, ist aber im späteren Spiel eine sehr bequeme Methode, um Seelen oder Heilkräuter von den wieder zum Leben erweckten Schergen zu sammeln.

Nach dem furiosen Sieg über den schwarzen Wackelpudding Phalanx stehen euch alle Welten offen:

  • Da wäre das helle Boletaria mit seiner mächtigen Burgfestung im kühl-hellen Look.
  • Die Steinfangkatakombe ist eine schwerindustrielle Anlage mit schürfenden Minenarbeitern und einer gewaltigen Schmiede, atmosphärisch eingetaucht in Rot- und Sepia-Töne.
  • Schauerlich-düster geht’s im Turm von Latria zur Sache, dem Kerker mit seiner schaurig-finsteren Außenanlage in teils schwindelerregender Höhe.
  • Im Schrein der Stürme bezeugen verfallene Burgruinen mit ihren in Fels und unter die Erde geschlagenen Gängen und Tunneln den Niedergang eines einst mächtigen Ortes. Dass es hier nur so spukt (und mitunter vom Himmel spuckt), überrascht da kaum.
  • Und dann wäre da noch das Tal der Schändung, dem düstersten und mit seinem endlosen Sumpf wohl giftigsten Areal des ganzen Spiels.

Ihr könnt euer Abenteuer vom Nexus aus überall fortsetzen und seid an keine bestimmte Reihenfolge gebunden. Falls ihr trotzdem Orientierung braucht, gebe ich bald in einem weiteren Artikel Tipps, welche Reihenfolge der Welten sich für den ersten Durchgang von Demon’s Souls besonders bewährt.

Gerüchte über eine sechste Welt gibt es schon seit der Erstveröffentlichung von Demon’s Souls auf der PS3. Anlass ist ein zerbrochener Keilstein im Nexus, der brach liegt. Doch auch in der PS5-Version von Demon’s Souls gibt es dazu nichts Neues. Der Spielumfang von Demon’s Souls ist auf PS3 und PS5 derselbe.

Und… Action: die Kämpfe in Demon’s Souls

Als 2009 Demon’s Souls auf den Markt kam, war das Kampfsystem frisch, neu, dynamisch. Das Gameplay funktionierte so gut, dass es später in Dark Souls weitgehend übernommen wurde. Es findet sich in weiten Zügen auch in Bloodborne wieder. Wer diese Spiele kennt, kommt rasch in Demon’s Souls zurecht.

Der Nahkampf mit verschiedenen Schwertern (im Bild: Katana) macht Spaß. Nicht in jeder Umgebung sind ausladende Waffen die richtige Wahl, sondern können beim Ausholen wie hier mit der Schneide in die Mauer krachen. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Das auf schnelle Action getrimmte Gameplay reagiert prompt auf eure Kommandos. Ihr könnt schnell angreifen, feindliche Attacken parieren, blocken sowie per Sprung oder Rolle ausweichen. Das Kampfsystem ist in Demon’s Souls schon immer auf Echtzeit ausgelegt gewesen und daran hat sich im PS5-Remaster nichts geändert.

Je leichter ihr ausgerüstet seid, desto akrobatischer wirken eure Aktionen. Zauberer in leichten Stoffroben setzen deshalb eher auf flinkes Ausweichen, um Angriffen zu entrinnen, während robuste Krieger mit beiden Beinen fest auf dem Boden stehen und mit ihrem gehobenen Schild all dem Übel trotzen, das sich ihnen in den Weg stellt.

Waffen haben ihre eigenen Angriffsmuster. Eine Stichwaffe verhält sich anders als ein Schwert oder Speer. Auch haben die Waffen sehr unterschiedliche Reichweiten. Für entfernte Ziele könnt ihr auf Bögen, Armbrust oder Zauber zurückgreifen.

Demon’s Souls erlaubt auch ungewöhnliche Kampf-Kombinationen wie die gleichzeitige Ausrüstung mit Schild und Zauberstab. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Das alles geht flüssig von der Hand und sieht auch sehr agil und ästhetisch aus. Besonders überzeugend sind die in der PS5-Version von Demon’s Souls überarbeiteten Animationen und Soundeffekte von Zaubern. Selbst der einfachste Standard-Zauber wird jetzt bedeutungsvoll-wuchtig aus dem Handgelenk entladen – ein Augen- und Ohrenschmaus!

Demon’s Souls legt euch keineswegs auf eine bestimmte Spielweise fest. Ihr könnt Schwert und Zauberei mischen und euch obendrein mit Wundern stärken. Verschiedene Aufwertungen (Upgrades) ermöglichen es euch, Waffen eurer Spezialität anzupassen. Krieger setzen beispielsweise auf Blutungs-Bonusschaden, während Zauberfreunde ihre Nahkampfwaffen zu Magiewaffen umschmieden lassen können. Das ermöglicht sehr vielseitige Spezialisierungen, die mehr oder minder gut funktionieren.

Dank der überholten Kamera blockiert der riesige Mönchsturban den Blick nicht so stark wie in der PS3-Version von Demon’s Souls. Bild: Screenshot Demon’s Souls

An der Flüssigkeit und Dynamik hat sich alles in allem nichts geändert. Das bewährte Kampfsystem wirkt auch in der PS5-Version von Demon’s Souls keineswegs angestaubt oder betagt. Zum gelungenen Gesamteindruck trägt bei, dass die Kamera im Remake günstiger platziert ist und nicht mehr so oft im Weg steht wie noch im Original von 2009. Selbst der wuchtige Mönchsturban begrenzt den Blick nicht vollständig.

Auf Wunsch – und das ist neu – lässt sich die Kopfbedeckung auch vollständig ausblenden. Das ist eine lobenswerte Wohltat und erlaubt ganz nebenbei auch den ungestörten Blick auf die Haarpracht, an der man schließlich im Charakter-Editor viel Zeit gewerkelt hat. 😉

Welt-Tendenzen und die Bürde menschlicher Gestalt in Demon’s Souls

Eine herausragende Besonderheit von Demon’s Souls ist seit jeher das Tendenz-System. Hintergrund ist, dass eure Taten nicht folgenlos bleiben. Tut ihr Gutes, dann verändert dies die Welt, in der ihr spielt. Dasselbe gilt aber auch, wenn ihr wie ein Wüterich brandschatzend durch die Lande zieht. Das dahinter stehende System mit den Welt- und Charakter-Tendenzen ist nicht ganz einfach zu verstehen, weshalb es vermutlich in den Dark-Souls-Spielen nicht fortgeführt wurde.

Kurz gesagt wird eine Welt besser, wenn ihr in den einzelnen Gebieten die Bosse tötet. Ihr befreit sozusagen die Welt von ihren Tyrannen. Netter Neben-Effekt: Ihr erhaltet Zutritt zu sonst unzugänglichen Bereichen oder zu Schätzen, die es nur in einer Welt mit positiver Tendenz gibt.

Das Gegenteil tritt ein, wenn Menschen sterben. Wie ich eingangs erwähnte, gibt es in Demon’s Souls die menschliche Form und die Seelenform. Sterbt ihr als Mensch, werdet ihr am nächsten Keilstein in Seelenform wieder zum Leben erweckt. In Seelenform verkürzt sich eure Lebensleiste um die Hälfte. Sterbt ihr in Seelenform, passiert nichts Neues. Ihr werdet abermals in Seelenform zurückgesetzt. Als Mensch zu sterben löst also etwas aus. Die Veränderung erfolgt aber nicht nur an euch, sondern auch an der Welt um euch herum. Sie wird düsterer.

Schwarze Phantome (im BIld: Satsuki) sind Kopien oft freundlicher Personen, die euch in Spielwelten mit dunkler Tendenz vor besondere Herausforderungen stellen. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Wie in einer positiven Welt gibt es in einer dunklen Welt spezielle Ereignisse, die ihr sonst nicht sehen würdet. Feinde sind stärker und es gibt die Möglichkeit, gegen besonders mächtige schwarze Phantome zu kämpfen.

Um aus der Seelenform in die menschliche Form zurückzukehren, könnt ihr den Boss eines Gebietes besiegen. Gelingt euch dies, schlüpft ihr automatisch zurück in euren Körper und genießt Annehmlichkeiten wie eine vollständige Gesundheitsleiste – aber mit dem Risiko, die Welt zu verdunkeln, falls ihr erneut sterbt. Und es gibt noch ein weiteres Risiko, was mich zum Thema PVP bringt.

Multiplayer in Demon’s Souls: PVP und kooperatives Teamplay

Nur ganz alte Hasen dürften sich daran erinnern, dass schon die PS3-Version von Demon’s Souls einen Online-Multiplayer hatte. Die Server sind allerdings geraume Zeit offline, so dass das Demon’s Souls Remake von 2020 die erste Gelegenheit für viele Spieler sein dürfte, in den Genuss von kooperativen Matches oder Spieler-gegen-Spieler- (Player versus Player, kurz PVP) Partien zu kommen.

Das Prinzip gleicht dabei dem Original und ist nicht ganz leicht zu beschreiben. Falls ihr anderen Spielern helfen wollt, müsst ihr in Seelenform spielen und an einer geeigneten Stelle euren Blauaugenstein platzieren.

Spielern zu helfen gibt euch eine Gelegenheit, zusammen mit anderen Spielern ein neues Gebiet zu erkunden oder gefahrlos einen Boss kennenzulernen. Außerdem erlangt ihr die körperliche Form zurück, falls ihr eurem Mitspieler erfolgreich beim Bekämpfen des Bosses in einem Gebiet helft. All das ist im Prinzip wie im Original geblieben – nur dass jetzt die Server wieder funktionieren. 😉

Ihr müsst Feinde in Demon’s Souls nicht allein bekämpfen, sondern könnt zusammen mit anderen Spielern gegen Dämonen antreten oder die Gebiete erkunden. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Ähnlich wie im Original von Demon’s Souls funktioniert auch der PVP. Ihr könnt als feindlicher Spieler, als sogenanntes schwarzes Phantom, in die Spielwelt anderer Spieler eindringen. Abermals ist dies nur möglich, wenn ihr als Phantom, also in Seelenform, spielt.

Euer Widersacher wird mit einer Story-relevanten Ausnahme stets ein Spieler in menschlicher Form sein. Spielt ihr im Online-Modus als Mensch, müsst ihr also stets mit Eindringlingen rechnen. Weil der Eindringling in der Seelenform in die Welt des Verteidigers reist, hat er meist weniger Lebenspunkte als der menschliche Verteidiger. Dafür muss der Verteidiger aufpassen, nicht zwischen die Schergen des Spiels und den Eindringling zu geraten. Das schwarze Phantom kann sich dagegen hinter den Schergen verstecken und sie zu seinem Vorteil einsetzen. Es ist allerdings möglich, dass der Verteidiger nicht allein ist. Hat er zuvor Mitspieler zu einer kooperativen Partie beschworen, muss der Eindringling gegen mehrere Gegner kämpfen.

Vernichtet der Verteidiger oder einer seiner Mitspieler den Eindringling in seine Spielwelt oder stirbt der Eindringling durch einen Unfall, ist die Partie für den Verteidiger gewonnen. Der Eindringling hat gewonnen, sobald der Gastgeber besiegt ist. Falls der Gastgeber Helfer beschworen hatte, verlassen diese nach dem Tod des Verteidigers die Spiel-Sitzung und kehren in ihre eigene Welt zurück.

Bitte lächeln: neuer Screenshot-Modus in Demon’s Souls auf der PS5

Völlig neu ist ein Screenshot-Modus in der PS5-Version von Demon’s Souls. Spielt ihr allein, könnt ihr die Spielwelt um euch herum einfrieren und Fotos von euch, der Gegend oder von Kreaturen machen. Ihr könnt in den Foto-Optionen so viel konfigurieren, dass es kaum möglich ist, hier den Funktionsumfang des mächtigen Schnappschuss-Werkzeugs annähernd vollständig zu umreißen.

Mit dem mächtigen Fotomodus könnt ihr nicht nur Schnappschüsse machen. Die Kamera lässt sich ein wenig bewegen, so dass ihr sogar um die Ecke schauen und Feinde ausspähen oder Schätze finden könnt. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Eure Spielfigur könnt ihr ein- oder ausblenden, eine Pose wählen, Farbfilter anwenden oder die Optik der Kamera justieren. Wie in Lightroom lassen sich Helligkeitsregler und Farbsättigung anpassen. Gefällt euch ein Stil, könnt ihr diesen speichern und für spätere Fotos oder sogar für das gesamte Spiel anwenden, auch abseits des Foto-Modus. Die Möglichkeiten sind fast schon ein Spiel im Spiel. Wer Spaß an kreativen Gaming-Screenshots hat, kommt hier voll auf seine Kosten.

Technik und Unterschiede zwischen Demon’s Souls auf der PS3 und PS5

Die größten Unterschiede zwischen Demon’s Souls auf der PS3 und auf der PS5 ergeben sich in der Technik. Technik ist nun weit mehr als Grafik und Sound, worauf ich gleich näher eingehe.

Teil der Technik ist der neue Spielcontroller der Playstation 5. Mit fein dosierten Vibrationen gibt er haptisches Feedback, wenn ein Schutzzauber gewirkt wird und – viel wichtiger! – wenn der Zauber seine Wirkung verliert. Mit dieser taktilen Rückmeldung sind Spieler nicht länger auf die Kontrolle von Symbolen angewiesen und können sich besser auf das eigentliche Geschehen konzentrieren. Im Kampf liefert er auch akkurate Rückmeldungen, wenn heftige Wuchtschläge auf das Schild donnern. Außerdem brummelt er gelegentlich aus seinen eingebauten Lautsprechern, um einige Soundeffekte auszugeben. Schließt man einen Kopfhörer an, verstummen die Controller-Lautsprecher. Die Nachbarn werden es in spät nächtlichen Spiele-Sessions danken.

Als Playstation Plus Abonnent könnt ihr bei bestehender Internetverbindung Tipps zu eurem Spielfortschritt als Video einblenden und seitlich neben euren Spielbildschirm heften. Das ist eine neue Funktion der Playstation 5. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Eine neue Funktion der Playstation 5 sind kurze Hilfs-Videoclips. Ihr könnt die Videos als Playstation-Plus-Abonnenten aus dem Game Hub von Demon’s Souls aufrufen und auf Wunsch auch neben dem Spiel einblenden. Auch wenn die Funktion gut funktioniert, sind die Tipps sehr gemischt. Viele Videos zeigen variantenreich Wege zum Sterben. Ich verstehe die Idee dahinter, auf Gefahren aufmerksam zu machen. Hilfreicher wären im Zweifel Tipps, das Sterben zu vermeiden. Diese gibt es übrigens auch, nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Alles in allem sind die eingebetteten Tipps nett, aber man sieht auch, wie schwierig der Spagat zwischen Spoilern und sinnvollen Tipps ausfallen kann.

Sehr viel nützlicher ist die neue Playstation 5 Trophäen-Fortschrittsanzeige. Ihr könnt in der Trophäenliste auf eurem Demon’s Souls Spiel-Hub verfolgen, wie viele Ringe, Wunder oder Zaubersprüche ihr bereits gesammelt habt. Die Liste zeigt den Fortschritt in Prozent an. Öffnet ihr die entsprechende Trophäe, seht ihr ganz genau, wie viele Ringe und sonstige Sammelgegenstände ihr bereits besitzt und wie viele ihr noch finden müsst.

Neu in der Playstation 5: Ihr könnt den Fortschritt von Sammel-Trophäen genau verfolgen, in diesem Fall die Zahl gefundener Ringe in Demon’s Souls. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Weitere technischen Finessen finden Spieler in der überholten Benutzeroberfläche. Beim Remake von Demon’s Souls für die PS5 hat man erkennbar Wert darauf gelegt, wichtige Dinge etwas offensichtlicher zu machen und den Spielern das Leben zu erleichtern. Die sogenannte „Quality of Life“ wurde an vielen Punkten an den Stand der Zeit angepasst.

Das beginnt bei den Anzeigen auf dem Bildschirm. Ihr könnt sehr detailliert festlegen, welche Anzeigen ihr sehen möchtet. Punkte für Leben, Magie oder Ausdauer könnt ihr ebenso ein- und ausschalten wie euer Inventar oder die aufgesammelten Seelen. Die Anzeigen könnt ihr für einen sauberen Bildschirm komplett vom Display tilgen oder dynamisch ein- und ausblenden lassen. So seht ihr nur dann die entsprechenden Menüs, wenn ihr sie braucht, etwa in Kämpfen oder beim Wechsel von Gegenständen.

Auch der Grafikmodus lässt sich ändern. Ihr könnt eigene Videofilter erstellen und auf das gesamte Spiel anwenden oder vom überholten Grafik-Modus zum klassischen Modus wechseln. Hinzu kommt die Möglichkeit, zwischen einem Kino- und Performance-Modus für erhöhte Framerate zu wechseln. Alles zusammen muss man notieren: Eine solche – bislang weitgehend PC-Spielen vorbehaltene – Konfigurationsvielfalt sehen wir hoffentlich künftig in mehr modernen Spielen auf den neuen Spielkonsolen.

Ein weiteres gutes Beispiel für ein gelungenes Facelift sind nun allgegenwärtige – und überholte – Symbole für die einzelnen Welttendenzen. Sie werden bereits beim Einstieg in ein Gebiet prominent angezeigt. Die neuen Symbole lassen sich auch recht gut voneinander unterscheiden, so dass man eine gute, eine schlechte und eine neutrale Tendenz ganz gut ablesen kann. Der Unterschied von gut zu perfekt oder von schlecht zu böse ist dagegen sehr subtil, so dass alles in allem trotzdem wünschenswert wäre, eine noch eindeutigere Skala für die präzise Anzeige der Welt- und Charakter-Tendenzen zu haben.

Sehr erfreulich ist, dass (zu) schwere Dinge nicht länger verloren gehen. Versucht man Gegenstände zu plündern, die man nicht mehr tragen kann, liefert sie das Spiel automatisch in das Lager. Auch Heilkräuter, die euer Inventar-Limit übersteigen, landen automatisch im Lager. Apropos Kräuter-Limit: Leider muss man festhalten, dass deutlich weniger Heilkräuter für die Abenteuer mitgenommen werden dürfen als noch auf der PS3. Je stärker die Kräuter, desto weniger Platz habt ihr dafür im Inventar im 2020er Remake von Demon’s Souls. Der Grund für diese Design-Änderung mag sich mir nicht erschließen.

Findet ihr im Verlauf eurer Abenteuer Seelen, könnt ihr diese nun auf einmal verputzen. Die Zeiten, in denen ihr die Seelen Stück für Stück konsumieren musstet, gehören der Vergangenheit an.

Bereits angesprochen habe ich Keilsteine, die ihr im PS5-Remake von Demon’s Souls von jedem Gebiet nutzen könnt, um zu anderen Gebieten zu springen. Die umständliche Rückreise in den Nexus gehört der Vergangenheit der PS3-Version an.

Und noch ein Punkt muss lobend erwähnt werden. Die Intros beim Spielstart sind per X ruck-zuck überspringbar. Es dauert so nur wenige Sekunden, bis ihr spielbereit seid. Auch das macht hoffentlich Schule. Ladezeiten nerven Spieler. Intros sieht man sich gern einmal an, aber nicht bei jedem Spielstart. Auch dies war in Demon’s Souls für die PS5 eine sehr gute Entscheidung im Sinne der Spieler. Diesen letzten Punkt muss ich allerdings ein wenig einschränken. Im Zuge der vielen Updates während des Tests hat sich leider ein nicht skip-bares Playstation-Intro eingeschmuggelt, das nach jedem Kaltstart der PS5 zumindest einmal vollständig abgespielt werden möchte.

Nach all dem vielen Lob muss noch ein kritischer Punkt genannt werden. Obwohl es während des Tests drei Updates gab, kam es hin und wieder zu Abstürzen (Fehlercode CE-108255-1), etwa während der Intro-Sequenz vom Flammenschleicher oder direkt beim Laden eines Spielstands. Ab und zu wollte Demon’s Souls nicht starten und blieb im Startbildschirm hängen. Auch wenn nicht auszuschließen ist, dass diese zwei Fehler mit der brandneuen Spielkonsole und einigen Software-Kinderkrankheiten zusammenhängen könnten, müssen die Probleme an dieser Stelle erwähnt sein.

Grafik

Zu den unzweifelhaften Schokoladenseiten des PS5-Remakes von Demon’s Souls zählt die Grafik in prächtigem 4K. Die Detailauflösung ist gegenüber der PS3-Version von Demon’s Souls auf der Playstation 5 um Längen besser, ohne dabei die Flüssigkeit zu stören. Im Gegenteil läuft das Spiel so butterweich in 60 Frames, dass es eine Freude ist. Hänger oder Ruckler konnten im ausführlichen Test nicht beobachtet werden – das war beim PS3-Klassiker noch anders, wo aufwendige Grafik-Effekte wie das Anti-Magie-Feld zu reproduzierbar reduzierter Bildrate führten.

Die Texturen von Demon’s Souls zeigen auf der Playstation 5 eine teils fotorealistische Auflösung. Völlig neue Zwischensequenzen und Einspieler geben dem Spiel mitunter einen – nicht für die Grundstimmung schädlichen – Herr-der-Ringe-Look. Die Technik ist dabei kein grafikverliebter Selbstzweck, sondern unterstreicht nochmal die besondere Atmosphäre in den Spielwelten.

Klettert man die Türme im Palast von Boletaria hinauf, sacken Schatten nicht einfach in Grau und Schwarz ab, sondern haben selbst auf Fernsehern ohne HDR eine sehr viel detailliertere Grauauflösung. Das steigert nicht nur den Realismus, sondern ist auch angenehmer für das Auge und erlaubt es, Feinde besser zu erkennen. Dasselbe fiel in den dunklen Partien im Tal der Schändung auf. Einige grafische Fehler der PS3-Version wurden in der PS5-Version von Demon’s Souls korrigiert, beispielsweise merkwürdig-schwebende Schatten neben den Aufzügen in der Steinfangkatakombe.

Schau mir in die Augen… Drachen sind eines der Highlights in Demon’s Souls. Bild: Screenshot Demon’s Souls

Mit stolzer Pracht heben die wundervoll überholten Drachen die allgemeine Stimmung des Spiels. Dazu tragen auch die grandiosen Soundeffekte bei, wenn die Ungetüme heranschweben und schnaufend ihre zerstörerische Feuersbrunst auf den Spieler und die gesamte Umgebung entladen.

Auch wenn der Kampf zu den unangenehmeren in Demon’s Souls zählt, ist der Flammenschleicher optisch ein herausragendes Highlight. Man kann das lodernde Feuer förmlich spüren. Eine wahre Pracht! Abseits von der grafischen Aufwertung wurde auch die Kameraführung geglättet, so dass das Intro wesentlich ruhiger und weniger hakelig in den Kampf einführt. Man könnte sagen, dass das Intro vom B-Movie zu einem cineastischen Leckerbissen aufgewertet wurde.

Ich glaube es ist keine Übertreibung zu behaupten, dass die überholte Grafik die wohl auffälligste Änderung gegenüber der PS3-Version von Demon’s Souls darstellt. Schon zu PS3-Zeiten gehörte das Spiel trotz all seines von Fans gelobten wie geliebten Charakters nicht zu den visuell beeindruckendsten Titeln. Aus dem Entlein für Fans wurde nun ein Schwan für das breite Publikum – ein visuell beeindruckendes Stück Technik. Man muss schon mehrmals hinschauen, um zu sehen, dass der Kern dieses Spiels 11 Jahre auf dem Buckel hat.

Sound und Musik

Akustisch sind an der PS5-Version von Demon’s Souls drei Dinge bemerkenswert. Die Soundeffekte sind überwiegend neu und mit einer ungleich höheren Auflösung und akustischen Präsenz abgemischt. Das stelle ich nicht grundlos an die erste Stelle, denn Demon’s Souls lebt von den Toneffekten mehr als viele andere Spiele.

Schon das 2009er Original hat mit visuellem Understatement im Stil von Ridley Scotts Alien gespielt und mit sehr gezielten Soundeffekten überkompensiert, was visuell aus technischen Gründen nicht machbar war. Das Demon’s Souls Remake von 2020 hebt die Soundeffekte nochmal auf ein neues Level. Und das diesmal, ohne bei der Grafik Abstriche zu machen oder Effekte zu verstecken!

Sounds sind in Demon’s Souls keine Effekthascherei, sondern tragendes Gameplay-Element. Man kann Gegner in der Ferne hören, man kann das Blubbern des Sumpfes hören oder auch scheinbar zufällig umfallende Eisenstangen. Das gibt dem Spieler die Möglichkeit, sich auf Gefahren einzustellen. Je präziser die Soundeffekte platziert werden, desto besser. Und hier leistet sich das Remake keine offensichtlichen Fehler.

Zweitens ist auch die Musik neu aufgenommen. Orchester, Chor und Sänger leisten eine bemerkenswerte Arbeit. Sie liefern einen musikalischen Soundtrack, der unter die Haut geht, dabei aber den Wiedererkennungswert mit der Original-Musik wahrt. Famos!

Und drittens zu guter Letzt dürfen sich deutschsprachige Spieler erfreuen, dass Demon’s Souls zum ersten Mal eine deutsche Audiospur hat. Die professionellen Sprecher leisten bei der Vertonung eine gute Arbeit und treffen beim gemächlichen Sprechtempo und der mittelalterlich-aristokratischen Akzentuierung der schwarzen Jungfrau oder dem schnoddrig-garstigen Gemurmel der Schmiede Ed und Garwin genau den richtigen Tonfall. Auch die anderen Sprechrollen treffen den Charakter ihrer Figuren auf den Punkt.

Und falls ihr doch lieber den Ton auf Englisch hören möchtet, geht auch das. Endlich ist es mit der PS5 möglich, im Hauptmenü des Spiels zwischen den Sprachen zu wählen. Weitere Sprachen wie Japanisch lassen sich zwar über das Demon’s Souls Game-Hub nachinstallieren, aber im Spiel nicht auswählen.

Insgesamt wurde beim Sound viel Arbeit investiert, die sich ohne wenn und aber gelohnt hat. Man kann die Leistung nur als tadellos honorieren.

Fazit: Demon’s Souls definiert einen neuen Qualitäts-Standard für Remakes

Demon’s Souls fühlt sich so gemein an wie damals auf der Playstation 3. Ist das ein Qualitäts-Kriterium? Für Spieler, die Bloodborne oder Dark Souls mögen, auf jeden Fall! Es ist ein steiniger Weg, diese Spiele zu beherrschen. Es ist ein langer Weg des Lernens, aber auch ein sehr zufrieden stellender Weg. Man wächst mit dem Spiel. Immer und immer wieder. Das machte 2009 den Reiz von Demon’s Souls aus. Und das setzt den Reiz ab 2020 für die kommenden Jahre fort.

Wenn ein Spiel ein hochwertiges Remake verdient hat, dann ist es Demon’s Souls. Das Spiel ist einzigartig. Das Spiel hat Charakter. Das Spiel hat Anspruch. Das Spiel ist gemein und fair zugleich. Und nicht zuletzt: Das Spiel sollte gespielt werden, über Konsolen-Sammler hinaus.

Zum Glück können nun auch jüngere Spieler Demon’s Souls genießen und zum Glück ist das Projekt von kundiger Hand durchgeführt worden, die an genau den richtigen Schrauben modernisiert hat. Der Kern des Spiels blieb in jeder erdenklichen Weise intakt: die Story ist unverändert, das Gameplay fühlt sich an „wie damals, nur besser“. Die Seele von Dark Souls ist geblieben, aber sie wird in einer atemberaubenden Schönheit präsentiert, die mich in dieser Form überrascht hat. Es ist ein würdiges Remake für ein besonderes Spiel.

Wäre Demon’s Souls kein Remake, wäre die Leistung nicht minder bemerkenswert. Hier und da gibt es einige kleinere Macken, die im Jahr 2009 verzeihlicher waren als 2020, aber das grenzt schon an Erbsenzählerei. Das einzig Bedauerliche ist, dass Demon’s Souls für die PS5 keinen neuen Inhalt bringt. Ein weiterer Wermutstropfen sind gelegentliche Spielabstürze, die möglicherweise auf Kinderkrankheiten der nagelneuen Playstation 5 zurückzuführen sind, aber weiter beobachtet werden müssen.

Diese Anmerkungen seien der Vollständigkeit halber gemacht. Gleichwohl steht für mich fest, dass sich Remakes künftig an Demon’s Souls messen müssen. Das sind gute Nachrichten für Fans hochkarätiger Spiele-Klassiker!

ÜBERBLICK DER REZENSIONEN
Story
Gameplay
Grafik und Atmosphäre
Musik und Sound
Technik und Fehler
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Jan-Hendrik Fleischer
Herausgeber von G-Zockt.DE. YouTuber, Blogger und erfahrener Games- und IT-Redakteur. Gamer, aufgewachsen mit Zak McKracken, Dungeon Master, Elite, Turrican und Maniac Mansion. Auf der unendlichen Suche nach dem einen Spiel. Dem letzten Spiel. Dem einzigartigen Spiel, das nichts mehr in den Schatten stellen kann.

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