Mit der Game Capture HD60 verdoppelt Elgato gegenüber dem Vorgänger-Modell die Framerate für Full-HD-Videoaufnahmen. Geht das auf Kosten der Qualität oder setzt das Capture-Gerät neue Standards für Video-Live-Streamer, Lets Player und GoPro-Fans?

Gegen ein solches Gerät könnte man gleich zwei Einwände ins Feld führen:

  1. Macht es überhaupt noch Sinn, Videos umständlich per PC aufzunehmen, wenn aktuelle Konsolen Videos aufnehmen, bei YouTube hochladen und live streamen können?
  2. Und brauche ich 60 Frames pro Sekunde (FPS) überhaupt, wenn YouTube Videos eh auf 30 FPS stutzt?

Richtig ist, dass Konsolen Videoaufnahmen und Streaming ermöglichen. Beides ist allerdings stark eingeschränkt. Auflösung, Videolänge, Streaming- und Videoanbieter sind vorgegeben und die Qualität ist in aller Regel moderat. Capture-Geräte schaffen mehr Flexibilität und erhöhen die Darstellungsqualität.

Richtig ist auch, dass YouTube derzeit Videos auf 30 Frames pro Sekunde beschränkt, allerdings laufen erste Tests mit 60 FPS und es ist zu erwarten, dass in absehbarer Zeit dieses Format für alle Videoschaffenden freigeschaltet wird.

Damit genug der Vorrede und direkt zum eigentlichen Test:

Die Elgato Game Capture HD60 ist ein Videoaufnahmegerät, das über HDMI unverschlüsselte Videosignale entgegennimmt und nach einer Umwandlung in das H.264-Format als MP4-Datei (Mac) oder als Transportstream (PC) auf dem Rechner speichert, auf Videoportale hochlädt oder als Live-Stream um die Welt schickt. In diesen Kerneigenschaften ist die Game Capture HD60 identisch mit dem Vorgänger Game Capture HD. In diesem Artikel folgt ein Vergleich beider Geräte mit dem Schwerpunkt auf der Videoqualität.

Hardware

Auf den ersten Blick fällt gegenüber Vorgänger Game Capture HD die flachere, rundlichere Form der Game Capture HD60 auf. Der Nachfolger ist etwas kompakter und leichter. Das Gehäuse ist etwas matter und griffiger. Bei den Anschlüssen muss man schon zweimal hinsehen, um die durchaus beachtlichen Unterschiede zu entdecken.

Nach wie vor verfügt die Game Capture HD60 über zwei HDMI-Anschlüsse. Einer dient als Eingang, der andere als Ausgang für unverfälschte und latenzfreie Wiedergabe an einem Fernseher oder Monitor. Der HDMI-Eingang wanderte zusammen mit dem USB2-Anschluss auf eine Seite des Geräts. Zuvor lagen diese Anschlüsse an den gegenüberliegenden Seiten. Mit der neuen Anordnung erzielt man eine etwas ansprechendere Verkabelung, wenn man das Gerät nur zum Aufnehmen nutzt. Dann stecken Kabel nur auf einer statt auf beiden Seiten des Geräts.

Die analogen Anschlüsse für PS3 & Co sind dagegen bei der Game Capture HD60 Geschichte. Es gibt sie nicht mehr. Der einzige analoge Anschluss ist eine Klinkenbuchse für analogen Ton. Nach wie vor versorgt man das Gerät per USB mit Strom, so dass man ohne externes Netzteil auskommt. Erfreulich ist, dass ein mit zwei Meter Länge für die meisten Zwecke ausreichendes USB-Kabel sowie ein HDMI-Kabel zum Lieferumfang gehören.

Nettes neues Gimmick: Beim Anschließen, Start und Beenden der Software sowie zu Beginn und Ende einer Aufnahme geben kleine Leuchtdioden auf der Oberseite der Game Capture HD 60 optisches Feedback.

Hardware-Fazit: ansprechendes Facelift

Das Gehäuse der Game Capture HD60 erfuhr einige durchdachte Änderungen bei der Anordnung der Anschlüsse, den praktischen Leuchtdioden auf der Oberseite sowie bei der etwas moderneren Form. Zum eingebauten Kompressor gehe ich auf den folgenden Seiten näher ein, wo ihr mehr über die Software und die Bildqualität der Aufnahmen mit der Game Capture HD60 erfahrt.

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ÜBERBLICK DER REZENSIONEN
Hardware
Handhabung und Lieferumfang
Software
Formatunterstützung
Signalerkennung
Bildqualität
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Jan-Hendrik Fleischer
Herausgeber von G-Zockt.DE. YouTuber, Blogger und erfahrener Games- und IT-Redakteur. Gamer, aufgewachsen mit Zak McKracken, Dungeon Master, Elite, Turrican und Maniac Mansion. Auf der unendlichen Suche nach dem einen Spiel. Dem letzten Spiel. Dem einzigartigen Spiel, das nichts mehr in den Schatten stellen kann.

2 KOMMENTARE

  1. Hallo, erstmal möchte ich dir für diesen ausführlichen Test gratulieren, es ist der Umfangreichste und Sachlichste, den ich im ganzen Netz finden konnte. Ist es denn immer noch so, dass man bei 1080p@30FPS auf ~22Mbit/s beschränkt ist? Soll ja jede Menge Updates gegeben haben. Da ich für meine Zwecke nur 30FPS brauche und 20Mbit/s mir doch zu mager wären, würde das für mich leider keinen Sinn machen.

    Andererseits könnte ich dann auch die normale „HD“ nehmen, die ja ohnehin auf 30FPS beschränkt ist, allerdings soll diese ja wiederum auf 30Mbit/s beschränkt sein.

    • Schönen Dank für das positive Feedback. Ich habe eben ein Update der Windows-Software auf die Version 2.10.36 (843) vorgenommen. Die Bitraten-Beschränkung ist unverändert und liegt bei maximalen Einstellungen für 1080p30 bei 22,9 und bei 1080p60 bei 40 Mbps.

      Unverändert ist auch das Limit des Vorgängers Game Capture HD. Es liegt nach wie vor bei 1080p30 bei 30 Mbps. Die meisten auf dieser Seite eingebetteten Destiny-Videos sind mit 30 Mbps aufgenommen und vermitteln vielleicht einen Eindruck, mit welcher Qualität auf YouTube mit allen damit verbundenen Verlusten zu rechnen ist.

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